Die Staatsanwaltschaft Neuruppin hat drei Mitglieder der Letzten Generation angeklagt. Der Vorwurf: Bildung einer kriminellen Vereinigung. Doch die Aktivisten wollen weitermachen.
stehen am Mittwochnachmittag in Berlin auf dem Washingtonplatz , im Hintergrund wehen die Deutschlandflaggen auf dem Reichstagsgebäude, über ihnen ziehen dunkle Wolken auf. Sie begrüßen sich gegenseitig, streifen ihre orangefarbenen Warnwesten über.
Die Klimaaktivisten haben sich versammelt, weil sie demonstrieren wollen. Doch diesmal geht es ihnen nicht um Klimaziele, die Politik der Bundesregierung. Sie haben zum Protest aufgerufen, weil sich einige ihrer Mitglieder wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung vor Gericht verantworten müssen.
Auf der kleinen Bühne gibt es Redebeiträge verschiedener Gruppierungen: zuerst von einer Sprecherin der Letzten Generation, dann von drei der angeklagten Mitglieder und einem Aktivisten aus dem Hungerstreik. Außerdem treten Sprecher von, Greenpeace, der Gesellschaft für Freiheitsrechte, Scientists for Future und anderen Gruppen auf. Sie alle sind sich einig: Diese Anklage hätte nicht erhoben werden dürfen. Klimaaktivisten seien keine Mafiosi.
Den fünf Aktivisten wird in dem Zusammenhang vorgeworfen, sich an den Anschlägen auf die Ölraffinerie PCK in Schwedt, die Störung des Flughafens BER und derWarum die Anklage sich genau gegen diese fünf Aktivisten wendet, ist derzeit noch unklar. Denn es beteiligten sich deutlich mehr Menschen an diesen und weiteren Protestaktionen der Letzten Generation.
Daher sei die Gewissheit für sie fast eine Erleichterung, sagt Miriam Herrmann, eine der Angeklagten. Und doch mache sie sich keine Illusionen. Denn die Anklage bedeute, dass sie sich für eine lange Zeit wöchentlich vor Gericht behaupten müsse, durchaus mit der Aussicht auf eine jahrelange Gefängnisstrafe. Dabei halte sie ihre Aktionen nach wie vor für „hundert Prozent moralisch richtig“.
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