Obwohl am LNG-Terminal Rügen kaum Gas ankomme, blocke die Regierung Milliarden, kritisiert die Umwelthilfe. Die Bundesregierung argumentiert dagegen.
Die Deutsche Umwelthilfe hat sich im Zusammenhang mit dem Bau neuer LNG-Terminals beim Bundesrechnungshof über die Bundesregierung beschwert. Die Kosten für den LNG-Ausbau stünden in keinem Verhältnis zu den tatsächlich eingespeisten Gas mengen, das gehe aus bisher unveröffentlichten Zahlen aus dem Bundeswirtschaftsministerium hervor.
Daher habe sich die DUH beim Bundesrechnungshof wegen nicht zielgerichteter und ineffizienter Mittelverwendung beschwert. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation fordert, den LNG-Ausbau sofort zu beenden und das LNG-Projekt auf Rügen abzusagen. Die Haushaltsmittel sollten zugunsten erneuerbarer Energien und Gebäudesanierung umgewidmet werden.Das BMWK betonte auf Anfrage von heise online, es müsse die Versorgungssicherheit gewährleisten.
Mit den Terminals stelle die Regierung die ersten Weichen dafür, die Methaninfrastruktur künftig auf Wasserstoff, dessen Derivate oder andere grüne Gase umzustellen. Die LNG-Infrastrukturen sollen langfristig der Anlandung von Wasserstoff einschließlich dessen Derivate und potenziell auch für den Umschlag von CO₂ dienen. Bis 2030 werde mit einem Bedarf von 95 bis 130 TWh Wasserstoff und dessen Derivaten gerechnet und bis 2045 mit 360 bis 500 TWh.
Laut BMWK belaufen sich die Gesamtausgaben wohl auf etwa 186 Millionen Euro, wenn die Einnahmen berücksichtigt werden. Für den Standort Hafen Mukran habe der Bund dem Land Mecklenburg-Vorpommern Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 36 Millionen Euro zugesagt. Hinzu kommen Ausgaben für den Kauf der Nord-Stream-2-Röhren sowie für den aufgegebenen Sellin.
Es sei zudem "äußerst unwahrscheinlich", dass die von der DUH erwähnten Bundesgarantien für den Bau der Pipeline Mukran-Lubmin beansprucht werden. Für die Pipeline gelte zum Beispiel, dass die mit abgesicherten Projektabbruchkosten nicht mehr anfallen können, seit sie fertiggestellt und genehmigt wurde.
Deutsche Umwelthilfe Energie Erdgas Gas Umweltschutz Wasserstoff
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Habeck: Gas-Krise ist beendet, was wird jetzt aus dem LNG-Terminal Rügen?Robert Habeck hat die Gaskrise für beendet erklärt. Auf Rügen wittern sie Morgenluft: Die Deutsche Umwelthilfe hat Anzeige gegen die Deutsche ReGas erstattet.
Weiterlesen »
Flüssigerdgas: Behörde: LNG-Umschlag vor Rügen nicht genehmigtMukran (mv) - Der kürzlich erstmals erfolgte Umschlag von Flüssigerdgas (LNG) vom Rügener LNG-Terminal aus per Schiff Richtung Norden ist laut zuständiger
Weiterlesen »
Mecklenburg-Vorpommern: Behörde: LNG-Umschlag vor Rügen nicht genehmigtFür das Rügener LNG-Terminal ist eigens eine Ostseepipeline verlegt worden. Das Flüssigerdgas nimmt von der Insel nun aber auch einen anderen Weg - laut Behörde ohne Genehmigung.
Weiterlesen »
LNG auf Rügen: „Wenn der Wind heute Nacht dreht, dann bebt ganz Sassnitz“Die Anwohner des LNG-Terminals in Mukran klagen über Lärmbelästigung. Der Betreiber verspricht Besserung. Die Sassnitzer bleiben skeptisch.
Weiterlesen »
Hamburg & Schleswig-Holstein: Klimaaktivisten besetzen Baustelle von LNG-TerminalIn Brunsbüttel wird ein festes LNG-Terminal gebaut. Radikale Klimaschützer haben die Baustelle nun besetzt. Nicht zum ersten Mal.
Weiterlesen »
LNG-Terminal in Brunsbüttel besetzt: Ende fürs HafengeländeEnde Gelände hat am Donnerstag das im Bau befindliche LNG-Terminal besetzt. Die Arbeiter*innen im Hafen waren von der Aktion nicht überzeugt.
Weiterlesen »