In Lützerath wird die Hoffnung planiert, dass sich die Klimakrise mit Kompromissen lösen lässt. Die Räumung wird unsere Vorstellung von Politik verändern.
Anfang Oktober stand mal wieder ein dämlicher Kommentar in dieser Zeitung. Der Autor behauptete, dass die Klimabewegung einen Fehler begehen würde. In Lützerath klammere man sich an einem Ort fest, in dem niemand außer den Aktivist:innen selbst ein Symbol erkennen könne.
Braunkohle entsteht, geologisch gesprochen, wenn tote Pflanzen unter hohem Druck und unter Luftausschluss verdichtet werden. Das geschah in Lützerath vor vielen Millionen Jahren. Heute verdichten sich in dem Dorf politisch die Widersprüche der Klimakrise. Für Kompromisse mit der Klimakrise stehen nicht nur die Grünen, sondern sämtliche Parteien. Die Mehrheit der Gesellschaft hegt diesen Tagtraum und verdrängt das Offensichtliche. „Fürchtet euch nicht“, sagte Annalena Baerbock 2020, die „Klimarevolution“ werde „in etwa so verrückt wie ein Bausparvertrag“. Lützerath zeigt, dass das nicht stimmt.
Darauf hat bisher keiner eine Antwort, auch die Klimabewegung nicht. Für sie ist der Kampf um das Dorf auch ein Zeichen ihrer Hilflosigkeit. Sie hat versucht, mit Großdemos auf die Bundesregierung einzuwirken. Nun ist sie zurückgeworfen auf ein paar Aktivist:innen, die in Baumhäusern einen Ort verteidigen.
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