Demonstrationen, Bälle, Feuerwerk: Donald Trumps Machtantritt hält die amerikanische Hauptstadt in Bann. Die Berliner Zeitung berichtet aus Washington.
Die Anti-Trump-Demonstration zwei Tage vor dem Amtswechsel am Montag spiegelt den Frust der Verlierer. Anlässlich der ersten Amtseinführung des MAGA-Präsidenten Anfang 2017 waren noch eine halbe Million Menschen in Washington auf der Straße – ein mächtiges Aufbäumen gegen den Richtungswechsel des gesellschaftlichen Pendels.
Die Demonstration bildete den Auftakt des Veranstaltungsreigens, der bis zum Abend des Montags die Stadt in Bewegung hält. Zudem hatte der künftige Präsident keine 72 Stunden vor seiner Amtseinführung entschieden, die Zeremonie in die Rotunde des Kapitols zu verlegen. Es ist das erste Mal seit der zweiten Amtseinführung von Ronald Reagan 1985, dass der Akt nicht unter freiem Himmel stattfindet.
Der designierte US-Präsident Donald Trump, Melania Trump und ihre Familie sehen sich ein Feuerwerk im Trump National Golf Club in Sterling, Virginia, an.Höhepunkt für die Trump-Fans war am Sonntag die MAGA Victory Rally in der 21.000 Sitzplätze umfassenden Capitol One Arena. Es war die Siegesfeier einer Bewegung, die vor 15 Jahren als Tea Party ihren Anfang nahm. Noch 2016, nach Trumps erster Wahl zum Präsidenten, blieben viele auf Distanz.
Der Machtwechsel selbst wird weitgehend von der Tradition diktiert. Einem Gottesdienst in der St. John's Episcopal Church gegenüber vom Weißen Haus folgt eben dort ein Tee des scheidenden und des neuen Präsidenten mit ihren Ehefrauen. Unter den deutschen Politikern sticht die AfD-Delegation hervor. Vier Vertreter der Rechtspartei sind nach Washington gekommen, darunter der Co-Vorsitzende Tino Chrupalla. Sein Kommentar zum Machtwechsel im Weißen Haus dürfte unumstritten sein: „Diese Präsidentschaft wird die Welt nachhaltig verändern."
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