Anklage wegen Corona-Schwindel in Millionenhöhe: Mit fingierten Rechnungen und anderen Tricks sollen sechs Verdächtige versucht haben, sich an staatlichen Not-Hilfen zu bereichern – bis ihnen die Staatsanwaltschaft offenbar auf die Schliche gekommen ist.
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Die Überbrückungshilfen waren ein Programm der Bundesregierung, um kleinere und mittelgroße Firmen vor dem Ruin zu bewahren. Betrugsfälle gab es damals einige, aber die mutmaßliche Münchner Bande soll besonders dreist gewesen sein. Die vier Beschuldigten sollen ein Unternehmen gegründet haben, das angeblich Hygieneprodukte und hygienefördernde Umbauten anbot und Schulungsmaßnahmen betreiben wollte.
Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch weiter mitteilte, sollen die mutmaßlichen Scheinrechnungen dann von den jeweiligen Unternehmen beziehungsweise deren Geschäftsführern genutzt worden sein, um hohe Ausgaben vorzutäuschen - und um so Geld aus der Staatskasse im Rahmen der Corona-Hilfsmaßnahmen zu bekommen. Zudem habe sich die Bande dazu verabredet, Scheinmietverträge zwischen Unternehmen abzuschließen.
Die Staatsanwaltschaft spricht von einem"Scheincharakter" etlicher Geschäfte. Mit einem"aufwendigen Rechnungs- und Zahlungskarussell" habe das alles verschleiert werden sollen. Auf die Schliche gekommen ist den mutmaßlichen Tätern eine auf Wirtschaftsstrafrecht spezialisierte Abteilung bei der Staatsanwaltschaft im Rahmen von umfangreichen Ermittlungen zum Verdachtsfall"Corona-Subventionsstraftaten".
Der Ehemann soll zu völlig überhöhten Preisen Hygiene-Luftfilter verkauft haben. Er und seine Frau hätten insgesamt mehr als 1,6 Millionen Euro kassiert; mehr als das Fünffache des tatsächlichen Marktpreises. Anschließend habe der Ehemann für Mandanten Anträge auf Überbrückungshilfe gestellt, in denen die überhöhten Kaufpreise als"Aufwendungen für Hygieneaufwendungen" enthalten gewesen seien.
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