Multiparameter-Bohrloch-Messtation überwacht Plattenbewegungen im Marmarameer
Warten auf"the Big One": Istanbul steht ein Starkbeben bevor – die Frage ist nur wann. Eine neu installierte Messstation im Marmarameer soll nun helfen, die Plattenbewegungen im Untergrund besser zu überwachen – und mögliche Bebenvorzeichen schneller zu erkennen. Die weltweit einmalige Multiparameter-Messstation besteht aus einem 120 Meter tiefen Bohrloch, in dem Seismometer, Deformationsmesser und weitere Instrumente installiert sind.
Istanbul liegt an einer tektonischen Zeitbombe: Nur rund 20 Kilometer südlich der Stadt verläuft eine Plattengrenze, an der ein Starkbeben längst überfällig ist. Während sich der westliche Teil dieser unter dem Marmarameer liegenden Verwerfung noch kriechend verschiebt, ist der östliche Teil der Verwerfung– die Spannung im Untergrund wächst.
„Statistisch gesehen ist so ein Megabeben überfällig“, sagt Marco Bohnhoff vom Deutschen GeoForschungsZentrum in Potsdam. „Das Problem ist, dass wir nicht wissen, wann es kommt – morgen, in den nächsten Monaten oder erst in 20, 30 Jahren.“ Von einem solchen Starkbeben wären im Extremfall Millionen Menschen und fast 40 Prozent derWegen dieser akuten Gefahr gibt es seit 2015 ein seismologisches Messnetz, an dem auch Forschende des GFZ beteiligt sind.
Allerdings ist auch der Abschnitt westlich davon nicht ungefährlich – auch dort hat es fast 250 Jahre lang kein Erdbeben mehr gegeben. Deswegen wird das GONAF-Observatorium ausgebaut und nach Westen erweitert. Den ersten Schritt dazu bildet nun eine neue sogenannte Multiparameter-Bohrloch-Messstation des GFZ auf der Kapidag-Halbinsel am Südufer des Marmarameeres. Sie nutzt eine weltweit bisher einmalige Technologie zur Erdbebenfrühwarnung.
Hinzu kommt eine zweite Bohrung an gleicher Stelle, in der ein Porendrucksensor den Druck im Untergrund misst und auftretende Druckwellen erfasst. Komplettiert wird die Sensorik durch eine Reihe von Geophonen. Ziel ist es, mit dieser Bohrloch-Messtation die Bewegungen der Eurasischen und der Anatolischen Kontinentalplatten unterhalb des Marmarameeres mit bisher nicht erreichter Genauigkeit zu überwachen.
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