In Bielefeld häufen sich Ausbrüche von Norovirusinfektionen in Kliniken und Pflegeheimen. Auch Grippe und Covid-Infektionen sind aktuell verstärkt zu beobachten. Das Gesundheitsamt rät zu erhöhter Vorsicht, insbesondere bei älteren Menschen und Kindern.
Bielefeld . Plötzlich einsetzende Erbrechen und starker Durchfall - das sind die wichtigsten Symptome, die das Norovirus verursacht, ein hochansteckender Erreger der Magen-Darm-Trakt. In Bielefeld melden mehrere Kliniken und Pflegeheime Ausbrüche von Infektion en mit Noroviren. Auch Grippe viren (Influenza) und Covid - Infektion en treten aktuell verstärkt auf. Gefährlich kann ein Magen-Darm-Erreger wegen des drohenden Flüssigkeitsverlusts werden.
Besonders geschwächte, alte Menschen und kleine Kinder müssen daher besonders geschützt werden. Für das Franziskus Hospital bestätigt dessen Ärztlicher Direktor Stephan Held erhöhte Zahlen von Norovirusinfektionen für zwei Stationen. Das Haus reagiere mit einer von der Krankenhaushygiene festgelegten und standardisierten Prävention durch Schutzkleidung, Mundschutz, Händedesinfektion. „Für Besucherinnen und Besucher isolationspflichtiger Patienten gibt es darüber hinaus keine weiteren Maßnahmen“, sagte Held auf Anfrage von „nw.de“. Die Anzahl der betroffenen Zimmer und das Alter der Betroffenen sei schwankend. „Wir treffen hausintern alle Maßnahmen zur raschen und zielgerichteten Diagnostik, Isolation, Therapie und Kommunikation“, erklärt Held. Lebensbedrohlich erkrankte Personen gebe es nicht, sagt das Gesundheitsamt Bielefeld auf Nachfrage, dem die Fälle gemeldet werden müssen. Held und auch „Klösterchen“-Pflegedienstleiterin Nicole Beck schildern, sozusagen stellvertretend für die anderen betroffenen Kliniken und Einrichtungen, worauf es ankommt, um die Verbreitung des Erregers einzudämmen: „Sehr wichtig ist eine persönliche Händehygiene, also ausführliches Händewaschen und das Minimieren von Händeschütteln.“ Der nahe Kontakt zu Erkrankten solle vermieden werden. Auch die Benutzung einer gemeinsamen Toilette. Wenn eine Gastroenteritis-Erkrankung – so der Fachbegriff – bestehe, sei es wichtig, Kontakte zu minimieren, bis alle Symptome über mindestens 48 Stunden vollständig verschwunden seien. Aus einer Übersicht des Gesundheitsamtes zum Infektionsgeschehen in Bielefeld geht hervor, dass vor allem Noroviren, Influenza und Covid grassieren. Dabei gleiche dies 2024 und sei jahreszeittypisch. Konkret verzeichnet das Gesundheitsamt für die erste Kalenderwoche 2025 22 Covidfälle, elf Influenzafälle und 18 Fälle von Infektionen mit dem Norovirus. Mehr zum Thema: Fünf Jahre nach Corona-Ausbruch: Müssen wir uns noch Sorgen machen? In Meldewoche zwei verlagerte sich das Geschehen etwas in Richtung Influenza: Hier wurden 16 Covid-, 37 Influenzafälle und 29 Norovirusfälle gemeldet. In der dritten Januarwoche waren es 30 Covidfälle, 55 Mal Influenza und 36 Norovirusfälle. Und in der letzten Januarwoche schließlich stehen 32 Covidfälle, bereits 106 Mal Influenza und 27 Erkrankungen mit dem Norovirus gegenüber. Im März flaut dies laut Fachleuten wieder ab.
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