Ostdeutsche Textilindustrie kämpft für ihre Zukunft

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Trotz starker Investitionen und einer hohen Innovationskraft sieht die ostdeutsche Textilindustrie sich vor große Herausforderungen gestellt. Hohe Energiepreise, bürokratischer Aufwand und der Rückgang der Automobilproduktion belasten die Branche. Die Zukunft der Textilindustrie in Ostdeutschland hängt von der Erhaltung der Wertschöpfungskette und der Stärkung der eigenen Kompetenzen ab.

Teamleiterin Irina Goebel arbeitet in der Spulerei der Otex Textilveredlung GmbH in Flöha. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren seine Mitarbeiterzahl verdoppelt. Foto Sachsen und Thüringen zählen zu den größten Textilstandorten bundesweit. Doch die Branche hat erheblich zu kämpfen. Sorge bereiten ihr auch die aktuellen Entwicklungen in der Automobilindustrie . \ Beim Textilveredler Otex in Flöha (Landkreis Mittelsachsen) laufen die Maschinen rund um die Uhr.

Im Drei-Schicht-Betrieb fertigen mehr als 100 Mitarbeiter aus neun verschiedenen Nationalitäten Garne. Die Rohfasern werden texturiert, gezwirnt, nach Kundenwunsch in allen möglichen Varianten gefärbt und auf Spulen gewickelt. Bei den Kunden entstehen daraus medizinische Produkte, aber auch Bekleidungsstücke wie Strümpfe. Das Unternehmen, eine Tochter des Ostthüringer Bandagenherstellers Bauerfeind, plant laut Geschäftsführer Nico Teutsch weitere Investitionen. Doch die Lage der ostdeutschen Textilindustrie insgesamt hat sich massiv eingetrübt. Allein im vergangenen Jahr habe sie etwa 10 Prozent an Umsatz verloren, sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes vti, Jenz Otto. 'Die Luft ist dünn für viele Unternehmen.' Auch für dieses Jahr sei keine wirkliche Trendwende zu erwarten. 'Wir sehen kein Wachstum.' Die Branche, die rund 14.500 Beschäftigte zählt, leidet unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Wegen dieser Schwierigkeiten hätten vergangenes Jahr sechs Unternehmen Insolvenz angemeldet. Auch werde Personal abgebaut und Produktion ins Ausland verlagert. Belasten würden die Unternehmen unter anderem hohe Energiepreise und Sozialabgaben sowie ein immenser Bürokratieaufwand. Vor allem Bekleidungshersteller hätten zuletzt stark gelitten, erklärte Otto. Ihr Umsatzanteil im Verbandsgebiet sei von etwa acht Prozent vor zehn Jahren auf heute nur noch drei bis vier Prozent gesunken. \ Hauptsächlich verdienen die Unternehmen ihr Geld mit technischen Textilien. So habe sich die Branche zu einer klassischen Zulieferindustrie für andere Wirtschaftszweige wie Automobilbau, Gesundheitswesen sowie Möbel- und Bauindustrie entwickelt. Doch auch da haben sich die Aussichten getrübt. So werde angesichts der geringeren Autoproduktion bundesweit dauerhaft mit einem zweistelligen Absatzrückgang auch für Textilhersteller in diesem Bereich gerechnet, sagte Otto. Das betreffe etwa Produzenten von Autositzen. Er verwies beispielsweise auf die Situation des Volkswagenwerkes in Zwickau, wo das Unternehmen die Kapazitäten angesichts mangelnder Nachfrage deutlich herunterfahren will. Das treffe auch die Zulieferer in der Region massiv. Aus Sicht der Branche müsse alles dafür getan werden, die vorhandene textile Wertschöpfungskette in Deutschland zu erhalten. Nur so könne sie ihre Flexibilität und Innovationskraft bewahren. 'Billig können andere', sagte Otex-Chef Teutsch. Europaweit gebe es nur noch zwei Unternehmen, die so aufgestellt seien wie seines. Stärken der hiesigen Branche seien Flexibilität, Kundennähe und ein hoher Innovations- und Servicegrad. Gerade die Corona-Zeit habe gezeigt, wie wichtig diese Faktoren seien, ergänzte Verbandschef Thomas Lindner, der eine Strumpffabrik in Hohenstein-Ernstthal (Landkreis Zwickau) leitet. Damals waren internationale Lieferketten in vielen Bereichen ins Stocken geraten, was zu einem Mangel etwa an textilen Medizinprodukten wie speziellen Masken führte

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