Made in Europe: Eine wahre Geschichte, die beim Zuschauen weh tut: Die französische Disney+-Serie 'Oussekine' erinnert nicht nur an den brutalen Tod eines unschuldigen Studenten, sondern fesselt mit ihrer Erzählung vom Kampf um Gerechtigkeit.
" Regie führte. Niemand habe bisher filmisch erzählt, wer Oussekine war, so wie Geschichten von Einwanderern generell zu kurz kämen, beschreibt der Showrunner seine Motivation.
Ende 1986 ist die Lage in Frankreich angespannt: Im ganzen Land herrschen seit Wochen Studentenproteste und teils gewalttätige Demonstrationen gegen eine geplante Universitätsreform der Regierung. Die Hochschulen sollen mehr Autonomie bekommen, um höhere Studiengebühren und eine strengere Auswahl bei der Zulassung zum Studium einführen zu können. In der Nacht vom 5. zum 6.
Was dann passiert, erzählt die Miniserie nicht sofort, sondern verwoben in eine geschickte Konstruktion aus mehreren Zeitebenen. Wir bekommen zunächst per Rückblende ein Gespür für die arabisch geprägte Familientradition und für den Umstand, dass schon Maliks Elterngeneration mit Fremdenhass konfrontiert war.
Von"Le Monde" gelobt als ein"Spiegel, der Frankreich durch die Zeit hindurch vorgehalten wird", kommt"Oussekine" komplett ohne aufgesetzte Message oder Moralität aus. Um ebenso sensibel wie unparteiisch erzählen zu können, hatte Chevrollier über vier Monate jeden Sonntagnachmittag mit Maliks beiden Brüdern verbracht und im selben Zeitraum etliche Gespräche mit den betroffenen Polizeieinheiten geführt.
Dass diese Mission so wundervoll gelungen ist, liegt auch an den authentisch und nahbar wirkenden Darstellungen der Figuren, allen voran der von Sayyid El Alami gespielte Malik Oussekine, Hiam Abbass als dessen Mutter Aïcha und Kad Merad als Anwalt Kiejman.Torsten Zarges ist seit 2013 Chefreporter des Medienmagazins DWDL.de. Stellt liebend gern Fragen – an deutsche Intendanten wie an US-Showrunner. Beruflich wie privat dreht sich bei ihm alles um Serien.
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Meron Mendel: „Die Documenta-Leitung hat eine neokoloniale Haltung“Nach dem Antisemitismusskandal auf der Documenta15 kündigte MeronMendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, seine Berater-Funktion auf. Hier erklärt er seine Gründe. documenta ZentralratJuden BS_AnneFrank
Weiterlesen »
Massenhaftes Eschensterben: Hat die Esche noch eine Chance?Seit Jahren sterben in Deutschland die Eschen an einem Pilz, ihre Zukunft ist ernsthaft gefährdet. Es gibt jedoch Bäume, die die Krankheit überleben. Wie schaffen sie das? In einem Forschungsprojekt sind Wissenschaftler dem Geheimnis auf der Spur.
Weiterlesen »
Eine ungewöhnliche Verwandlung: Die etwas andere Übernachtungsmöglichkeit: CFK Turnhalle wird jetzt zum Gästehaus (mit Bildergalerie)Ob Hochzeitsgäste, Tagungsteilnehmer oder urlaubende Jugendgruppen – die Gymlodge des Centrums für Freizeit und Kommunikation (CFK) im Spieser Nassenwald bietet die etwas andere Übernachtungsmöglichkeit. Noch dieses Jahr ist Eröffnung.
Weiterlesen »
Die Abberufung ist richtig - und eine ChanceAndrij Melnyk ist den Deutschen auf die Nerven gegangen, aber als Botschafter in Berlin hat er sich Verdienste um sein Land erworben. Dennoch ist die Abberufung richtig. Sein Nachfolger kann nun den eigentlichen Stil der ukrainischen Außenpolitik in Deutschland bekannt machen.
Weiterlesen »
Die Wahrheit: Goya und die RaketenDie Wahrheit: Vor 40 Jahren ging in der „Nacht von Sevilla“ das WM-Spiel Frankreich-Deutschland über die Bühne. Wiederaufführung einer Legende.
Weiterlesen »
Fifa-Verfahren: Die Schweizer Justiz ist ein Fall für die JustizDass die Ex-Funkionäre Sepp Blatter und Michel Platini im Fifa-Prozess freigesprochen werden mussten, kann man als Stümperei der Ankläger abtun. Die Wahrheit ist allerdings schlimmer. Kommentar von Claudio Catuogno.
Weiterlesen »