Eine neue Studie, vorgestellt von Familienministerin Paus, offenbart: Jeder zweite Internetnutzer wurde bereits Ziel von Hass oder Beleidigungen in den sozialen Medien.
"Demokratie hört im Internet nicht auf." Das hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus am Dienstag bei der Vorstellung einer Studie über Hass im Netz betont. Dieser Hass sei mittlerweile allgegenwärtig und eine Bedrohung für die Demokratie, so Paus. Mittlerweile äußerten sich – so eine Umfrage, die im Rahmen der Studie durchgeführt wurde – über die Hälfte der Menschen im Internet weniger, aus Angst vor hasserfüllten Reaktionen.
Besonders betroffen seien junge Frauen, denen in sozialen Netzwerken sexuelle Übergriffe widerfahren. Auch Menschen mit sichtbarem Migrationshintergrund und queere Menschen seien dort vermehrt Gewaltandrohungen und Beleidigungen ausgesetzt. Deutschland sei bunt und vielfältig, so Paus, und so sollte auch das Netz sein.
Außerdem generiere dieser digitale Hass weiteren Hass, der dann auch zu analoger Gewalt werden könne. Die Studie mit dem Titel "Lauter Hass - leiser Rückzug" wurde vom "Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz" durchgeführt. Der Untersuchung zufolge sind Gewaltandrohungen, Diskriminierung, unverhohlener Rassismus und Antisemitismus in Sozialen Medien an der Tagesordnung.Demnach ist jede zweite Person schon mal online beleidigt worden.
86 Prozent der Befragten finden, dass Social-Media-Plattformen mehr Verantwortung übernehmen müssten. 79 Prozent stimmten der Aussage zu, dass diese Plattformen auch finanzielle Verantwortung für die durch Hass im Netz entstehenden gesellschaftlichen Schäden tragen sollten. Befragt wurden nach Angaben 3.000 Internetnutzer in Deutschland ab 16 Jahren.
Und: Social-Media-Plattformen müssten in die finanzielle Verantwortung genommen werden, da sie an den verbreiteten Inhalten Geld verdienten, so eine weitere Forderung. Sie sollten beispielsweise in Demokratieprojekte investieren müssen. Bundesfamilienministerin Paus betonte, Hass dürfe nicht vom Algorithmus belohnt werden.
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