Politiker Warnt Vor Lohnkürzung bei Krankheit

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Mehrere Politiker warnen vor dem Vorschlag, Beschäftigten am ersten Krankheitstag keinen Lohn zu zahlen. Sie argumentieren, dass dies insbesondere Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen hart treffen würde und die Gesundheit gefährden könnte.

In der Debatte über den Vorschlag, Beschäftigten am ersten oder gar mehreren ersten Krankheitstagen keinen Lohn zu zahlen, haben mehrere führende Politik er vor diesem Schritt gewarnt. Der stellvertretende-Bundesvorsitzende Karl-Josef Laumann sagte der »Rheinischen Post«: »Ich bin da ein gebranntes Kind. Ich habe als Bundestagsabgeordneter mal für ihre Einführung gestimmt.

Dann hat dieLaumann ist heute Gesundheitsminister Nordrhein-Westfalens und war jahrelang Vorsitzender des Arbeitnehmerflügels der CDU. Nachdem die Tarifparteien die Karenztage gekippt hatten, habe er sich geschworen: »Ich lass mich nicht noch einmal bei diesem Thema ins Bockshorn jagen.« Damit vertritt Laumann eine andere Position als einige Unionspolitiker, die sich offen für die Idee gezeigt hatten, dass Arbeitnehmer im Kampf gegen den hohen Krankenstand am ersten Krankheitstag keinen Lohn erhalten.wies den Vorschlag zu solch einem Karenztag ebenfalls zurück. »Wer krankgemeldete Beschäftigte unter den Generalverdacht des Blaumachens stellt, hat ein verzerrtes Bild von den arbeitenden Menschen in diesem Land«, sagte Heil dem Redaktionsnetzwerk(RND). »Die Deutschen sind keine Drückeberger und Faulenzer«, sagte der Sozialdemokrat. »Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall einzuschränken, wird es mit mir und der Besonders Arbeitnehmer mit niedrigen Einkommen würden unter einer Wiedereinführung des Karenztages leiden, warnte Heil. »Es würde die Menschen hart treffen, die tatsächlich krank sind und die einen geringen Lohn haben, vor allem Frauen«, sagte Heil. »Deshalb ist das der falsche Weg.«Hintergrund sind Warnungen von Ökonomen und Verbänden vor den volkswirtschaftlichen Folgen des hohen Krankenstands in Deutschland. Dieser führe zu geringerem Wirtschaftswachstum und höheren Ausgaben der Sozialversicherungen. In der Bundesrepublik gilt – anders als in einigen anderen Ländern – seit Jahrzehnten die Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag.auch bleiben. Der SPD-Politiker sagte dem Nachrichtenradio MDR aktuell: »Es ist eine Idee, die geht zulasten der Arbeitnehmer.« Diejenigen, die sich den Lohnausfall nicht leisten könnten, schleppten sich dann zur Arbeit. Sie gefährdeten nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch die Gesundheit der Mitarbeitenden. Das seien auch keine Kleinigkeiten: »Wenn sie mit einer Covid-Erkrankung zur Arbeit gehen und infizieren die Mitarbeiterin, die dann möglicherweise an Long Covid erkrankt, dann ist niemandem geholfen.« Aus Sicht von Lauterbach geht die Debatte in die falsche Richtung. Blaumachen spiele in der Praxis kaum eine Rolle und erkläre auch nicht, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern den höchsten Krankenstand habe. Dieser komme nicht durch Arbeitnehmer zustande, die wenige Tage fehlten, sondern durch Langzeiterkrankte etwa mit psychischen Problemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sagte Lauterbach. Grund für den hohen Krankenstand ist laut Lauterbach, dass Deutschland zehn bis 15 Jahre lang zu wenig Vorsorge getroffen habe. Deshalb habe man hierzulande die geringste Lebenserwartung in Westeuropa und hohe Pflegekosten. »Wir brauchen hier also endlich Präventionsgesetze wie das Gesunde-Herz-Gesetz.« Wegen des Bruchs der Ampelkoalition sei das nicht mehr realisiert worden. Auch die FDP sieht die Einführung eines Karenztages kritisch. In einem Positionspapier sprechen sich die Liberalen dagegen für einen Bonus aus, den Arbeitgeber für jeden Kalendermonat ohne Krankmeldung steuer- und abgabenfrei und zusätzlich zum Grundgehalt gewähren könnten. Dies sei vorzugswürdig gegenüber der Bestrafung einer Krankmeldung. Fraktionsvize Konstantin Kuhle warnte ebenfalls davor, Arbeitnehmern pauschal Antriebslosigkeit oder gar Faulheit zu unterstellen

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