Sam Altman, Chef von OpenAI, dem Entwickler des ChatGPT-Chatbots, wird an der TU Berlin zu KI diskutieren. Studierende protestieren gegen seine Nähe zur Trump-Regierung und Vorwürfe der sexuellen Gewalt gegen ihn.
Dieses Freitagnachmittag kommt einer der globalen Tech-Stars nach Berlin. Sam Altman , Chef des KI-Unternehmens OpenAI, das den ChatGPT-Chatbot entwickelt, nimmt an der Technischen Universität an einer Podiumsdiskussion teil. Gegen diesen Hintergrund formiert sich nun Protest unter Studierenden: Unter dem Motto „Keine Trump-Supporter an der TU“ wollen sie heute vor Beginn der Veranstaltung mit Flyern protestieren.
Die Studierenden haben am Morgen vor der TU Flyer verteilt und auch von der ersten Etage in den Innenraum heruntergeworfen. Die „Berliner Morgenpost“ hatte zuvor von einer geplanten Demonstration berichtet. Jedoch war lediglich eine Flyeraktion geplant, wie einer von etwa 15 Protestlern gegenüber dem Tagesspiegel sagte. Für eine größere Aktion habe es keine Kapazitäten gegeben, teilte eine weitere Person mit. Die Gruppe bestehend aus Mitgliedern verschiedenster Initiativen der TU kritisieren die Unterstützung Trumps scharf, Altman würde der „faschistische Politik“ den Weg ebnen. Zudem liegt gegen Altman eine Klage seiner Schwester, Annie Altman, vor. Sie wirft ihrem Bruder vor, sie über Jahre hinweg belästigt, sexuell missbraucht und vergewaltigt zu haben. Ein weiterer Punkt, den die Studierenden an der Einladung kritisieren. Sie sehen auch die Rolle von OpenAI bei der Aufweichung der Klimaziele unter Trump kritisch, was den Nachhaltigkeitszielen der Universität entgegenstehe. Zudem gebe die Einladung „rechtem Gedankengut eine Bühne“ und sei Teil einer Werbekampagne. Tatsächlich ist Altman gerade auf Werbetour, diese Woche hat er sich mit Elektronik-Herstellern wie Samsung und Hynix und der Chip-Schmiede ARM getroffen. Hintergrund ist das 500 Milliarden Dollar schwere Vorzeige-KI-Projekt „Stargate“ der Trump-Regierung. Bei dessen Aufbau ist OpenAI Hauptpartner. Das Vorhaben erfordert das Errichten von riesigen Rechenzentren. Am Donnerstag ließ das Unternehmen mitteilen, in München eine Niederlassung zu eröffnen, wie der „Spiegel“ berichtete. Bei der Diskussion am Freitag um 12.30 Uhr im Audimax soll es sich vor allem um KI in Forschung und Wissenschaft drehen. Studierende haben vorab etwa 1000 Fragen eingereicht. Auf dem Podium ist Fatma Deniz, Vizepräsidentin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der TU Berlin., dem nationalen Kompetenzzentrum für Künstliche Intelligenz. Weitere Mitdiskutantin ist die Ökonomin Nicole Büttner, Chefin des Berliner KI-Startups Merantix Momentum. Es unterstützt Betriebe bei der Einführung von KI etwa bei der Prozessoptimierung und Automatisierung. Der Andrag bei der Diskussion ist groß: Letzte Interessenten fragen nach Möglichkeiten, doch noch ohne Ticket in den Saal zu gelangen, der nach 30 Minuten ausgebucht war. Drinnen ist das Audimax der TU Berlin bis auf den letzten der 1200 Plätze gefüllt, im Mittelgang des Hörsaales hat ein TV-Team sein Equipment aufgebaut. Für die Sicherheit ist gesorgt: Gäste mussten Jacken und Taschen abgeben, größere elektronische Geräte sind nicht zugelassen. Der KI-Startup Merantix Momentum hat ein eigenes Modell entwickelt, das im Vergleich zu Modellen von OpenAI effizienter ist. Ese Modell „R1“ liefert ähnliche Leistung wie das „o1“-Modell der Amerikaner, ist aber viel effizienter. Es benötigt auch nur einen Bruchteil der Rechenleistung für das Training, die sonst hunderte Millionen Dollar kostet. OpenAI hat nun mit dem Berliner BIFOLD eine Partnerschaft geschlossen. BIFOLD-Chef Volker Markl betont die Versprechen der datengetriebenen Wissenschaft, etwa für die personalisierte Medizin. Dabei könnte die Kopperation helfen. Markl unterstreicht, dass Chatbots bei Standardaufgaben tatsächlich Zeit sparen können. Bei den eigenen KI-Anwendungen bleibt das Training teuer, hier verspricht sich das Konsortium offenbar Vorteile
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