An der Homöopathie scheiden sich die Geister – auch wenn die Patienten keine Menschen, sondern Tiere sind. Ein Tierarzt erklärt, wo Homöopathie nützlich sein kann und ab wann er Anzeige erstatten muss.
An der Homöopathie scheiden sich die Geister – auch wenn die Patienten keine Menschen, sondern Tiere sind. Ein Tierarzt erklärt, wo Homöopathie nützlich sein kann und ab wann er Anzeige erstatten muss.Gerade für Schafe kann eine Infektion mit der Blauzungenkrankheit quälend und lebensgefährlich werden. Hier nur auf Homöopathie zu setzen, könnte „tierschutzrelevant“ sein.
Homöopathische Mittel könne man durchaus zur Symptomlinderung oder auch unterstützend anwenden. Natürlich müsse man nicht immer sofort Antibiotika oder Cortisol geben. Aber Homöopathie habe ihre Grenzen – genau wie die Schulmedizin auch. Da das Ziel der Tierärzte immer sei, das Leiden des Tieres zu mildern oder sogar zu verhindern, sehe er es definitiv kritisch, wenn Nutztierhalter ausschließlich auf eine homöopathische Behandlung beständen.
„Gerade im Bezug auf die Blauzungenkrankheit kann man den Tieren homöopathische Präparate geben, die ihre Immunabwehr stärken. Es gibt übrigens auch Fälle, wo der Allgemeinzustand des Tieres mit Homöopathie deutlich besser geworden ist. Aber der beste Schutz für die Tiere ist in diesem Fall immer noch die Impfung gegen Krankheit – also sogenannte Schulmedizin.
Er selber habe bisher trotz seines großen Einzugsgebietes im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis keinen Kontakt zu Nutztierhaltern gehabt, bei denen das so stark ausgeprägt gewesen sei. „Aber das überrascht auch nicht: Richtige Homöopathie-Extremisten gehen nicht zum Tierarzt.“ Brendler vermutet bei einem solch starken Festhalten an einer homöopathischen Behandlung eine Lebenseinstellung, die schon fast etwas von einer Glaubensrichtung hat.
Recherchen unserer Redaktion zeigen zusätzlich noch einen finanziellen Nebeneffekt, der eine rein homöopathische Behandlung für Nutztierhalter attraktiv machen könnte: Viele Antibiotika hinterlassen Medikamenten-Rückstände inder Tiere. Diese Produkte sind aufgrund der Belastung für eine gewisse Zeit nicht für den menschlichen Verzehr – und Verkauf – freigegeben.
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