Armin Papperger, Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, fordert von der zukünftigen Bundesregierung eine Neuausrichtung der Wirtschafts- und Verteidigungspolitik. Er plädiert für ein 800 Milliarden Programm, verteilt auf die Bereiche Sicherheit, Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung. Zudem fordert er eine Reform der Schuldenbremse und einen fünfjährigen Stillstand der Sozialstruktur. Papperger sieht Russland als größten Gefahr für Deutschland und plädiert für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf drei Prozent. Er fordert auch einen teilweisen Rückzug des Staates aus der europäischen Rüstungsindustrie und die Bildung von größeren, leistungsfähigere Rüstungskonzerne.
Düsseldorf - Armin Papperger , Chef des Rüstung skonzerns Rheinmetall , fordert von der künftigen Bundesregierung eine Neuausrichtung der Wirtschaft s- und Verteidigungspolitik . In einem Interview mit dem Spiegel sagte Papperger, er würde als Politiker ein 800-Milliarden-Programm auflegen, verteilt auf 200 Milliarden Euro für Sicherheit, 200 für Bildung, 200 für Infrastruktur und 200 für Digitalisierung.
Er plädiert dafür, die Schuldenbremse neu zu definieren, da laut Papperger sonst keine wirkliche Lösung für die aktuellen Probleme gefunden werde. Darüber hinaus fordert er einen fünfjährigen Stillstand der Sozialstruktur. Deutschland habe ein hohes Niveau der sozialen Absicherung, was gut sei, sagte Papperger. Doch nach Jahrzehnten des Anstiegs sei die Decke erreicht, mehr könne nicht aufgesattelt werden.Papperger sprach sich für eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf drei Prozent aus, um die Wehrfähigkeit wiederherzustellen. Drei Prozent würden helfen, den Aufbau zu beschleunigen, erklärt er. Dies sei notwendig, weil Russland der größte Gefährder für Deutschland sei. Konventionelle Abschreckung sei das Gebot der Stunde. Der Rheinmetall-Chef fordert zugleich einen teilweisen Rückzug des Staates aus der europäischen Rüstungsindustrie. Unternehmen würden oft Programme von der Politik übergestülpt, ohne die Strukturen der Zusammenarbeit richtig zu gestalten, sagte Papperger mit Blick auf das deutsch-französische Panzerprojekt „Main Ground Combat System“, in dem Rheinmetall mit KNDS zusammenarbeitet. KNDS ist aus der deutschen Krauss-Maffei-Wegmann und der staatlichen französischen Nexter entstanden. Um in Europa größere und leistungsfähigere Rüstungskonzerne zu schaffen, brauche es ähnliche Aktiengesellschaften wie in den USA, an denen der Staat höchstens Minderheitsbeteiligungen hält, sagte Papperger. Wenn der Staat Mehrheitseigentümer sei, mache er das Ganze nur langsam. Es sei eine Möglichkeit, dass Staaten wie Frankreich einen Teil ihrer Anteile an Rüstungskonzernen verkauften.
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