Nach 166 Prozesstagen zeichnet sich in dem Mammut-Prozess das nahe Ende ab. Ex-Audi-Chef Stadler stimmt einem Deal zu und kündigt ein Geständnis an.
Nun will er also reinen Tisch machen. Erkennbare Regungen sind in diesem entscheidenden Gerichtsmoment nicht an ihm zu beobachten.Was er in zwei Wochen selbst sagen oder vortragen lassen wird, dürfte nicht nur in seiner Ingolstädter Heimat und im Altmühltal, wo Stadler geboren ist, viele interessieren, sondern auch sein früheres Audi-Kollegium – nicht zuletzt die Kundinnen und Kunden der VW-Tochter.
Stadler folgt mit seiner Ankündigung dem Beispiel seiner Mitangeklagten. Zwei Ingenieure und der frühere Audi-Motoren-Chefentwickler und ehemalige Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz hatten bereits gestanden. Das Verfahren gegen einen der Ingenieure, den Kronzeugen, hatte die Kammer bereits vor Wochen eingestellt. Die Beweisaufnahme wird nun fortgesetzt, im Juni könnte nach Gerichtsangaben ein Urteil fallen.
Im September 2020 begann schließlich, mitten in der Corona-Pandemie, der Prozess gegen ihn und seine drei Mitangeklagten. Volkswagen und Stadler gehen schon seit Jahren getrennte Wege. Auf ihn folgte an der Audi-Spitze zunächst Bram Schot, der wiederum von Markus Duesmann abgelöst wurde. An VW – es kam zum Vergleich – hat Stadler inzwischen 4,1 Millionen Euro wegen Pflichtverletzung gezahlt. Ein Geständnis hätte keine Auswirkungen mehr darauf.
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