Saar-Landtag setzt U-Ausschuss zum Fall Yeboah ein

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Einstimmig hat der Landtag der Einrichtung eines U-Ausschuss zum Fall Yeboah und weiteren rechtsextremistischen Taten in den 90er Jahren zugestimmt.​ Dem Beschluss war eine denkwürdige Debatte vorausgegangen. saarland

Der Saar-Landtag hat die Aufarbeitung der Saarlouiser Brandanschlagsserie in den Jahren 1991 und 1992 beschlossen. Am Ende einer denkwürdigen Debatte stimmten am Mittwoch alle im Landtag vertretenen drei Parteien SPD, CDU und AfD der Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu. Der ghanesische Asylbewerber Samuel Kofi Yeboah war bei einem dieser Anschläge im September 1991 ermordet worden.

Opfer und Angehörige hätten 30 Jahre lang das Schweigen und Wegschauen der Mehrheit der Gesellschaft sowie politisches Versagen ertragen müssen, erklärte die SPD-Abgeordnete Kira Braun nach einer Gedenkminute. „Unser Land hat damals versagt. Man hat die rechtsextreme Gefahr nicht nur unterschätzt, man hat sie abgetan als Böse-Buben-Streiche“, bekannte Braun.

Mit Blick auf die damaligen Pannen und das Schweigen und Wegschauen sprach der CDU-Abgeordnete Roland Theis von einem „dunklen Kapitel in der Geschichte unseres Landes“. Nicht zuletzt deshalb, weil den Opfern „zu wenig Glauben geschenkt worden“ sei. Ziel des U-Ausschusses sei nicht in erster Linie Vergangenheitsbewältigung, so Theis: „Im Mittelpunkt steht die Verantwortung für das Heute und Morgen.

Der Untersuchungsausschuss wird fünf Mitglieder umfassen , die AfD jedoch als beratendes Mitglied teilnehmen können. Den Vorwurf des AfD-Fraktionsvorsitzenden Josef Dörr, seine Partei werde übergangen, sodass der Eindruck entstehen könne, der U-Ausschuss sei „eher ein Vertuschungsausschuss“, entkräfteten SPD und CDU.

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