Sandra Bradley ist eine starke Frau aus Nürnberg, die sich im Strongman Sport etabliert hat. Sie kämpfte jahrelang gegen Essstörungen und fand im Kraftsport ihren Weg zu einem gesünderen Leben. Zu ihren vielen Erfolgen gehören vier deutsche Meistertitel und der Europameistertitel 2023. Sie setzt sich für Frauen im Kraftsport ein und möchte Vorurteile gegenüber ihrem Sport aufräumen.
Sandra Bradley, die amtierende stärkste Frau Deutschlands, bereitet sich in Nürnberg auf eine heutige Trainingsession vor. Zu ihrem Programm gehört unter anderem der 'Yoke-Carry', bei dem ein Metallgestell mit schweren Gewichten so schnell wie möglich durch die Halle geschleppt wird. Was für den uninformierten Zuschauer wie eine Tortur aussieht, ist für Sandra Bradley Leidenschaft pur. Sie ist bereits 2013 dem Strongman- Sport verfallen.
Der Kraftsport war für die heute 36-Jährige der Weg in ein gesünderes Leben.Sandra Bradley litt jahrelang unter einer Essstörung, die sich bereits in ihrem Teenager-Alter manifestierte, als der Mager-Wahn in Modezeitschriften als normal galt. Dazu kamen private Probleme. \u201cDas einzige, was ich kontrollieren konnte, war mein Gewicht\u201d, sagt die heutige Top-Athletin, die über Jahre hinweg in medizinischer Behandlung war. Der Kraftsport hat ihr schließlich geholfen, all dem zu entkommen. \u201cDer Strongman-Sport bringt einem wirklich bei, aus seiner Komfortzone auszubrechen, mutig zu sein, sich Sachen zu trauen und das kann man auf alle anderen Lebensbereiche übertragen\u201d, so Bradley.Und so trainiert die Nürnbergerin hart und wird schließlich zu einer der Besten ihrer Zunft. Viermal war sie bereits stärkste Frau Deutschlands, 2023 reichte es sogar für den Europameistertitel. Dazu kommen zahlreiche Rekorde. So war Sandra Bradley die erste Frau überhaupt, die in Island einen sogenannten Fullsterkur gehoben hat, einen äußerst unhandlichen 154 Kilogramm schweren Stein. \u201cIch trage einfach gerne schwere Sachen von A nach B\u201d, sagt die fröhliche Kraftsportlerin. Das macht sie im Freundeskreis zu einer beliebten Umzugshelferin, berichtet sie lachend. \u201cZum Glück bin ich jetzt auch schon ein bisschen älter und mein Freundeskreis zieht jetzt weniger um. Und wenn, dann haben sie auch das Geld für ein Umzugsunternehmen. Aber es wäre auch kein Problem, mal mitzuhelfen. Wir haben schon Bauernschränke Wendeltreppen hochgetragen, Kühlschränke, Waschmaschinen, ist kein Problem.\u201dVon ihrem Umfeld hat Sandra Bradley immer viel Unterstützung erfahren. Anders sieht es dagegen im Internet aus. In den sozialen Medien sieht sich die 36-Jährige immer wieder Anfeindungen und Beschimpfungen ausgesetzt. Ein Umstand, der ihr besonders in den Anfängen zu schaffen machte. Heute kann sie sagen: \u201cDas geht links rein und rechts wieder raus. Aber das musste ich auch wirklich lernen, weil es am Anfang schon auch getroffen hat. Man darf sich als Frau schon relativ viele negative Sprüche anhören. Aber das sind meist Leute, die mich nicht mal kennen\u201d. Über die Jahre hat sich die Strongwoman ein dickes Fell zugelegt. Ihre Erfahrungen und ihr Selbstbewusstsein versucht die ehemalige Polizistin mittlerweile als Coach weiterzugeben. Sie möchte mit Vorurteilen gegenüber ihrem Sport aufräumen und sich für Frauen im Kraftsport einsetzen. \u201cMan wird sehr viel bewertet, wie der Körper aussieht, anstatt dass gelobt wird, was man macht und was man kann. Und da kämpfen wir Frauen schon immer noch dagegen an. Wir wollen, dass wir nicht mehr nach unserem Aussehen bewertet werden, sondern dass einfach mal die Leistung für sich stehen kann.\u201d Um ihren Sport weiter voranzutreiben, plant Sandra Bradley aktuell, mit Kraftsport-Kolleginnen einen Verein zu gründen, den 'Strongwomen Germany e.V.'. Eine Plattform 'von starken Frauen für starke Frauen', wie sie sagt, um Frauen den Zugang zum Strongman-Sport zu erleichtern und einander zu unterstützen. Ihr Weg führt Sandra Bradley als nächstes zu einem Wettkampf nach Japan. Dort wird es im Februar darum gehen, schwere Steine zu schultern. Ihr Rekord in dieser Disziplin: 160 Kilogramm, mehr als das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts. Sandra Bradley aus Nürnberg ist die stärkste Frau Deutschlands.
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