Prozessauftakt
8. September 2023 um 14:32 Uhr
Ein Sauerstoffgerät steht im Mittelpunkt eines Prozesses vor dem Landgericht Mannheim: Es geht um die Frage, ob eine Seniorin das Gerät der Bettnachbarin im Mannheimer Theresienkrankenhaus ausgeschaltet hat, um in Ruhe schlafen zu können. Beim Auftakt der Verhandlung am Freitag äußerte sich die Angeklagte zunächst nicht zur Sache. Die Anklage wirft der 73-jährigen Türkin versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor.
Das Opfer erlitt laut der Staatsanwaltschaft eine schwere Atemstörung - eine sogenannte Schnappatmung - woraufhin sie auf die Intensivstation verlegt werden musste. Die 79-Jährige starb gut zweieinhalb Wochen später an Multiorganversagen - wobei das Abschalten des Geräts dafür nicht die Ursache gewesen sein soll.
Dafür berichtete ihr Anwalt von ihrem Leben. Er zeichnete das Bild einer gebrochenen Frau. In der Türkei geboren, die Eltern Bauern. Ein Leben in einfachen Verhältnissen. Sie habe im Haushalt helfen müssen, habe weder Kindergarten noch Schule besucht. Schon als Jugendliche sei sie verheiratet gewesen. Ihr Mann zog Anfang der Siebziger als Gastarbeiter nach Deutschland, sie kam später mit den Kindern nach. Er arbeitete auf dem Bau, sie ging putzen.
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