Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Schloß Neuhaus in Paderborn haben eine Straße oder einen Platz nach der seit 43 Jahren vermissten Katrice Lee benennen lassen. Der Antrag der Schüler wurde Mitte Dezember 2024 in die Politik eingebracht und soll am 20. Februar vom Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion beraten werden.
Das Schicksal der seit 43 Jahren vermissten Katrice Lee bewegt Schüler innen und Schüler in Paderborn -Schloß Neuhaus. Nach der Ausstellung „Missing Katrice“ im November 2024 im Gewölbesaal des Bürgerhauses haben sie sich mit dem Fall auseinandergesetzt. Eine besondere Idee hat Gymnasiast Alan Kaled: Er wünscht sich, dass eine Straße oder ein Platz nach Katrice Lee benannt wird.
Den Antrag haben er und weitere 15 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Schloß Neuhaus Mitte Dezember 2024 in die Politik eingebracht. Somit könnte es eine ganz besondere Form des Gedenkens an Katrice Lee geben – wenn die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion grünes Licht geben. Am Donnerstag, 20. Februar, beraten sie darüber. Gedenken an Katrice Lee: Vater eröffnet Ausstellung in Paderborn Sollte es eine Mehrheit geben, könnten die Ausschussmitglieder die Verwaltung beauftragen, den Antrag umzusetzen. Daran würden sich – unter Berücksichtigung des Vorschlagsrechts bei Straßenbenennungen – der Heimatverein Paderborn und der Ortsheimatpfleger für Schloß Neuhaus beteiligen, heißt es in einer Vorlage der Verwaltung zum Antrag. Die Frage, ob eine Straße nach einer vermissten und keiner verstorbenen Person benannt werden kann, lässt die Stadtverwaltung auf Nachfrage der „NW“ vor der Sitzung offen. Frühestens dort könne dieser Punkt beantwortet werden. Katrice Lee verschwindet 1981 ohne jede Spur Rückblick: Am 28. November 1981 verschwindet Katrice Lee an ihrem zweiten Geburtstag. Der britische Soldat Richard Lee, Vater von Katrice, lebt mit seiner Familie seit 1979 in Paderborn. Dort ist er in Schloß Neuhaus stationiert. Zuletzt wird Katrice Lee im Paderborner Naafi-Shop, einem Supermarkt für Armeeangehörige, gesehen. Dorthin haben die Mutter und die Tante sie mitgenommen. Die größte Vermisstensuche in der Geschichte Paderborns beginnt. Vermisst seit über 40 Jahren: Wie sich die Spur der zweijährigen Katrice Lee verlor Bis heute gibt Richard Lee, mittlerweile 74 Jahre alt, die Hoffnung nicht auf, seine Tochter wiederzusehen. Im Gedenken an Katrice Lee hat es ab Ende November die Ausstellung des britischen Fotografen Stu McKenzie im Forum Junger Künstler in Schloß Neuhaus gegeben. Mehrere Projekte am Gymnasium Schloß Neuhaus Das Besondere ist, dass mit Alan Kaled ein Schüler eines Vertiefungskurses Deutsch am Gymnasium Schloß Neuhaus den Vorschlag zur Straßenbenennung im Unterricht gemacht hat. Den Kurs besuchen Schülerinnen und Schüler im Alter um die 17 Jahre. Das berichtet seine Deutschlehrerin Diana Kamp. Wie sehr Alan Kaled das Schicksal von Katrice Lee bewegt habe, sei bei allen zu spüren gewesen. „Alan hat den Brief auch in den Briefkasten eingeworfen“, erzählt Diana Kamp. „Es ist auch deshalb so besonders, weil die Schüler an diesem Beispiel sehen, wie sie teilhaben können in der Gesellschaft und wie Demokratie funktioniert“, beschreibt die Deutschlehrerin einen Teil des Unterrichtskonzepts. Und selbst wenn die Politik das Verfahren direkt in der Ausschusssitzung beendet, sei schon das Einreichen des Antrags ein Erfolg, findet Diana Kamp. Hoffnung nach Jahrzehnten: Vater der vermissten Katrice Lee hofft auf Lebenszeichen Von Katrice Lee hätten die Schloß Neuhäuser Gymnasiasten in der Ausstellung erfahren. „Das hat die Schüler sehr berührt“, sagt Diana Kamp. Viele der Jugendlichen hätten sich daraufhin an Projekten zu Katrice Lee beteiligt. Manche hätten beispielsweise Graffiti angefertigt für einen Ort der Erinnerung. Schüler am Gymnasium Schloß Neuhaus wollen Erinnerung wachhalten Im Vertiefungskurs Deutsch hätten die Schülerinnen und Schüler zunächst geübt, mit Argumenten für die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Katrice Lee zu werben. Dann sei es um die Formulierung des Antrags gegangen. Die Schülerinnen und Schüler möchten, dass eine Straße oder ein Platz nach Katrice Lee benannt wird: beispielsweise in Schloß Neuhaus oder in Sennelager beziehungsweise im Bereich früherer britischer Kasernen. Laut der Verwaltungsvorlage wollen die Antragsteller mit einer Straßenbenennung an das Schicksal der gesamten Familie erinnern und das Gedenken an Katrice Lee wachhalten. Zudem sollen dem Wunsch der Schülerinnen und Schüler zufolge Vermisstenfälle generell „ernst genommen“ werden, das Bemühen um Aufklärung „auch Jahre später“ erkennbar bleiben. Darüber hinaus könne eine entsprechende Straßenbenennung „Ausdruck für das gute Miteinander zwischen den deutschen und britischen Bewohnern der Stadt Paderborn“ sein
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