Fast wäre das Abkommen zur Artenvielfalt an der Demokratischen Republik Kongo gescheitert. Das Land braucht dringend Geld – auch für den Artenschutz.
Emmanuel de Merode, Direktor des Virunga-Nationalparks, spricht mit Rangern, die ein Wasserkraftwerk vor Rebellenangriffen bewachen Foto: Alexis huguet/afp
Die Demokratische Republik Kongo, das große Land im Herzen Afrikas, ist ein Schwergewicht in den Verhandlungen zum Schutz der Artenvielfalt. Das Kongobecken ist das zweitgrößte zusammenhängende Regenwaldgebiet des Planeten nach dem Amazonas. Von den rund 180 Millionen Hektar Regenwald des Kongobeckens liegen zwei Drittel in der Demokratischen Republik Kongo.
Während der zweiwöchigen Verhandlungen in Montreal hatten sich die Staaten auf eine Finanzierung von 200 Milliarden Dollar für Artenschutzvorhaben jährlich geeinigt. Das beinhaltet Transferzahlungen der reicheren Staaten an die Länder des Globalen Südens, private Investitionen sowie Gelder, die auf den Kapitalmärkten als Rendite großer Fonds eingespielt werden.
Dies setzt die Regierung nun als Druckmittel ein. Erst vor wenigen Tagen hat sie einen alarmierenden Bericht herausgegeben, in welchem sie den Zustand der bedrohten Berggorillas im Virunga-Nationalpark als extrem gefährdet bezeichnet. Rebellen haben im Juni den Park erobert, es kommt zu Gefechten im Lebensraum der seltenen Tiere. Ohne Finanzspritzen seien sie in Gefahr.
Zurückgehaltene Gelder Bereits 2013 hat die deutsche Entwicklungsbank KfW einen großen Naturschutzfonds für den Kongo aufgesetzt, den sogenannten Okapi-Fonds, aus dessen Rendite sich die laufenden Kosten für die Nationalparks und die Gehälter der Wildhüter begleichen lassen sollen. 2018 wurde in Kinshasa ein Konto eröffnet, auf das die Zinsen aus dem aus steuerrechtlichen Gründen in London registrierten Fonds an ICCN ausbezahlt werden können.
Bazaiba braucht also Geld aus anderen Fördertöpfen. Um Druck zu machen, hatte Kongos Regierung im Vorfeld des Montreal-Gipfels einen strategischen Schachzug unternommen. Sie hatte im Juli Öl- und Gasfirmen weltweit zu einer Auktion eingeladen, sich Förderlizenzen für die noch unerschlossenen Vorkommen anzueignen. Zu haben waren auch zwei Ölfelder im Osten des Landes, die in den Virunga-Nationalpark mit seinen Berggorillas hineinreichen.
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