Forscher kennen rund ein Dutzend Faktoren, die Demenz begünstigen. Wer sie vermeidet, kann das Risiko etwa für die Alzheimerkrankheit senken. Vor allem ein Punkt rückt zunehmend ins Visier der Prävention.
Mehr Fisch essen und Kreuzworträtsel lösen? So einfach ist es mit der Alzheimer-Vorbeugung leider nicht. Dennoch kann jeder Einzelne ein Stück weit die Wahrscheinlichkeit beeinflussen, an einer Demenz zu erkranken oder zumindest deren Verlauf verlangsamen. Studien zeigen, dass Prävention möglich ist. Das ist vor allem deshalb eine gute Nachricht, weil eine Heilung nach wie vor nicht in Sicht ist.
Die Liste beruht auf epidemiologischen Daten. Als Gebrauchsanweisung für den Einzelnen tauge sie nur bedingt, sagt Präventionsforscher Jochen René Thyrian vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Greifswald. Zum einen sind nicht alle Faktoren beeinflussbar - ein Unfall mit Kopfverletzung lässt sich nachträglich nicht korrigieren.
Der Kölner Experte Jessen hebt drei Faktoren hervor, die besonders wichtig sind - und erklärt den Zusammenhang. Das eine ist gutes Hören. „Das Gehirn braucht Input“, sagt der Psychiater. Wer schlecht hört, bekommt weniger Input und hat ein höheres Alzheimer-Risiko. Ebenso selbstverständlich, wie eine Brille zu kaufen, wenn man schlecht sieht, sollte ein Hörgerät sein.
Risikofaktoren meiden kann zwar vor Demenz schützen - dabei gehe es aber um statistische Wahrscheinlichkeiten, sagt Thyrian. Die konkreten Folgen für eine Einzelperson stünden auf einem anderen Blatt, „dafür ist der Mensch zu komplex“. „Es gibt kaum Studien, die dieses komplexe Geschehen so abbilden, dass man einen eindeutigen Nachweis bekommt.“
Zehn Jahre nach der Finger-Studie will die Agewell-Studie die Ergebnisse in Deutschland prüfen. „Die Studie ist explizit so konzipiert, dass im Erfolgsfall Empfehlungen zu einer Implementation in die reguläre Versorgungslandschaft gegeben werden“, schreiben die Initiatoren um Steffi Riedel-Heller von der Universität Leipzig. 1152 ältere Menschen mit erhöhtem Demenzrisiko wurden dafür in Leipzig, Greifswald, München und Kiel rekrutiert.
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