Die Richterin am Landgericht in Bayern glaubte Kai K. (42) nicht, dass er nur Dämonen austreiben wollte. Sie verurteilte den Sekten-Chef als Vergewaltiger.
Weil er Dämonen mit Sex austreiben wollte, ist der Guru einer Sekte in Unterfranken zu fast drei Jahren Haft verurteilt worden.
Kai K. wurde von den Jüngern der Gemeinschaft „Go & Change“ als „Lichtwesen“ und „Heiler“ angesehen. Richterin Claudia Guba vor dem Landgericht Schweinfurt hingegen, sah ihn als gewöhnlichen Vergewaltiger. Zwei Jahre und neun Monate schickte sie den gelernten Mechatroniker nun hinter Gitter, zudem ordnete sie seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.
Die Staatsanwaltschaft hatte sechseinhalb Jahre Haft für den 42-Jährigen verlangt. Die Nebenklage plädierte auf sieben Jahre Freiheitsstrafe, die Wahlverteidiger von Kai K. forderten einen Freispruch.Foto: privatUnter dem Vorwand, „Arsch-Teile“ oder „Parasiten“ genannte Persönlichkeitsanteile auszutreiben, soll es im Kloster derin Lülsfeld zu gewalttätigen Übergriffen gekommen sein.
Ein psychiatrischer Gutachter sagte im Prozess, dass der 42-Jährige durch Drogen zeitweise in einem „Wahn“ gewesen sei, ab wann, ist jedoch unklar. Daher könnte der Angeklagte als teilweise schuldunfähig gelten.Foto: Joerg Voelkerling„Go & Change“ wies alle Anschuldigungen zurück und bezeichnete sich selbst als „Entwicklungsgemeinschaft für Lebensqualität“.
. Dessen Verteidiger zogen in dem mehrmonatigen Prozess die Glaubwürdigkeit der Frau in Zweifel, berichteten von angeblichen Vergewaltigungsfantasien der Anzeigeerstatterin und legten dem Gericht einen USB-Stick mit Videos extremer Sexualpraktiken vor.Kai K. bei der Haupttat am 17. Mai 2023Keine Rolle spielten in dem Prozess eine Reihe rätselhafter Todesfälle im Kloster „Maria Schnee“.
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