Die Rechtspopulisten sind in der Schweiz auf einem Höhenflug und dürften bei der Parlamentswahl zulegen. Ein Aufreger ist das kaum: Es läuft eben vieles ganz anders als in anderen demokratischen Ländern.
Bei der Parlamentswahl in der Schweiz können die Rechtspopulisten am Sonntag nach Umfragen mit Zugewinnen rechnen. Die ohnehin schon stärkste Partei, die Schweizerische Volkspartei , dürfte demnach auf rund 28 Prozent der Stimmen kommen. Sie hat seit 20 Jahren mehr Wähler als jede andere Partei und gilt der AfD in Deutschland als Vorbild. Bei den Sozialdemokraten, der SP, zeichnet sich nach den Umfragen auch ein leichter Gewinn ab, auf 17 bis 18 Prozent.
„Seit den letzten Wahlen gab es Corona, Ukraine und die Energiekrise, das hat den progressiven Zeitgeist angekratzt“, sagte der Politikwissenschaftler Michael Hermann schon vor den Hamas-Überfällen auf Israel. „Bei Krisen steigt immer das Bedürfnis nach Stabilität und es gibt weniger Bedarf an Experimenten.“ Themen der SVP sind unter anderem eine Begrenzung der Zuwanderung und keine Annäherung an die Europäische Union.Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder.
Der starke Preisanstieg seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist in der Schweiz zwar auch ein Thema. Aber die Inflationsrate lag anders als in Deutschland und anderen Nachbarländern in den vergangenen 18 Monaten nie höher als 3,4 Prozent. Das liegt unter anderem an der starken Schweizer Währung und an protektionistischen Maßnahmen.
Das liegt unter anderem daran, dass die Schweizer die Politik jedes Jahr direkt durch vier Volksabstimmungen gestalten. Dabei setzen sie öfter Maßnahmen gegen den Willen der Regierung durch. Zum Beispiel lehnten sie 2021 ein Gesetz über mehr CO2-Abgaben ab, setzten im gleichen Jahr ein Verhüllungsverbot durch und beschlossen 2014 die Beschränkung der Einwanderung. Deshalb nutzen Wähler Parlamentswahlen kaum als Ventil, um Regierenden einen Denkzettel zu verpassen.
Zum anderen verändert die Wahl nichts an der siebenköpfigen Regierung. Sie setzt sich seit Jahrzehnten aus den vier größten Parteien zusammen. Neben SVP und SP sind das die liberale FDP und die frühere christliche CVP, die heute „Mitte“ heißt. Die Bundesräte suchen stets Kompromisse, auch wenn diese gegen ihre eigene Parteilinie gehen. Sie bleiben oft zehn und mehr Jahre im Amt und entscheiden in der Regel selbst über ihren Rücktritt.
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