Elon Musk will sein Werk in der brandenburgischen Provinz zur größten Batteriefabrik der Welt ausbauen. Tesla befragt nun die Einwohner: Wollen sie Wald oder Wohlstand? Besuch in einem Ort am Scheideweg.
Es ist 6.06 Uhr an einem kalten Januarmorgen, als der Zug einfährt. „Tesla“ steht auf der Anzeigetafel in Erkner, als wäre die Firma selbst ein Ort. Die eigene Bahnlinie hat sie seit dem vergangenen September, den „RB Tes“, 55 Mal fährt er am Tag, um Tesla-Angestellte von und zur Arbeit zu bringen. An diesem Donnerstagmorgen steigen jedoch nur eine Handvoll Leute ein, die Frühschicht um 6 Uhr hat gerade schon begonnen.
72 Prozent der Gemeinde, die aus sechs Ortsteilen besteht, liegen in Landschafts- und Naturschutzgebieten – auch die Produktionsstätte von Tesla. Wenn man sich im Ort umhört, hört man auf der einen Seite Stimmen wie die von Steffen Schorcht. Das sind die, die Angst vor der Zerstörung der Natur haben und Widerstand organisieren.
Was denn ihre Einstellung zu Tesla sei, will sie nun wiederum wissen. Gut, sagt der ältere Herr. Seine Frau nickt zustimmend. Sein Enkel arbeite hier als Gabelstaplerfahrer. Wäre er selbst jünger, sagt der Rentner, würde er sich auch bei Tesla bewerben. Und was denken sie über den Bebauungsplan? „Schön, dass man uns jetzt mal fragt“, sagt er. Auch wenn es am Ende nicht wichtig sei, was er denke. „Tesla macht doch eh, was es will.“ Die Mitarbeiterin lächelt.
Er zeigt auf ein Gebäude weiter, die Lackiererei. 2022 traten hier 15.000 Liter Lackierflüssigkeit aus. Oder die Aluminium-Druckgießerei. Ende 2022 liefen tonnenweise Flüssigaluminium aus. „Und das sind nur die Vorfälle der letzten Jahre, die umweltgefährdend waren“, sagt Schorcht. Für ihn verdichtete sich der Eindruck: „Die haben das hier nicht im Griff.
Innerhalb von vier Monaten habe Tesla dieses gesamte Gelände gebaut – und bezahlt. Ohne Anspruch auf Förderungen und mit dem Risiko, bei einer Ablehnung des Bauvorhabens auf eigene Kosten alles zurückzubauen.„Die Endausbaustufe von Tesla könnte sogar bei bis zu 40.000 Arbeitsplätzen liegen“, sagt Christiani. 14 Millionen Euro Gewerbesteuer habe Grünheide seit Produktionsbeginn erhalten.
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