Die AfD hat im Osten Deutschlands einen größeren Rückhalt als im Westen. Doch woran liegt das? An einer größeren Demokratiefeindlichkeit? Der Sozialforscher Andreas Herteux verneint dies und zeigt die Ursachen für den Erfolg der Partei auf.
Die AfD hat im Osten Deutschlands einen größeren Rückhalt als im Westen. Doch woran liegt das? An einer größeren Demokratiefeindlichkeit? Der Sozialforscher Andreas Herteux verneint dies und zeigt die Ursachen für den Erfolg der Partei auf.Unzweifelhaft; die Alternative für Deutschland hat im Osten bemerkenswerte Erfolge und wird von manchen Beobachtern in einigen Bundesländern bereits als eine Art Volkspartei wahrgenommen.
Die Konfrontation mit anderen Kulturen fand daher lange Zeit nur in einem überschaubaren, oft gebündelten Rahmen statt. Ehemalige DDR-Vertragsarbeiter, Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, dem Ostblock oder der früheren Sowjetunion – alles noch kontrollier- und überschaubar; oft urban gebündelt. Das änderte sich zweifellos durch die beschriebene Steigerung ab 2014, die hauptsächlich mit dem Feld „Flucht und Asyl“ im Zusammenhang stand und steht.
Während es keine Anpassungsprobleme dabei gab, dass beispielsweise die Hedonisten-Milieus, also diejenigen, denen es primär um Spaß und Konsum geht, in Ost und West ineinander aufgehen, fand ein solcher Annäherungsprozess, aus verschiedenen Gründen, in den traditionellen Bereichen nur sehr eingeschränkt statt.
Die Folge war, dass Teile der traditionellen DDR-Milieus schon wenige Jahre nach der Wende wieder massenhaft Stimmen an die PDS bzw. später die Linke abgaben. Zwar konnten auch rechte Parteien wie die DVU oder die NPD im Osten Menschen einfangen, allerdings nie in einem solchen Umfang wie die SED-Nachfolgepartei, die lange Zeit noch über ein umfangreiches Netzwerk vor Ort verfügte.
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