Bereits vor drei Wochen reagiert Biathlon-Olympiasieger Ullrich auf die Doping-Vorwürfe gegen ihn. Seinen Aufsichtsratsposten bei der Nada ließ er zunächst ruhen. Jetzt geht er noch einen Schritt weiter.
Berlin - Nach Vorwürfen im Zusammenhang mit Doping in der DDR hat der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses und Biathlon-Olympiasieger, Frank Ullrich, sein Amt im Aufsichtsrat der Nationalen Anti-Doping-Agentur niedergelegt.
In einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wies der SPD-Politiker die Vorwürfe gegen ihn aber erneut zurück. Er habe „selbst keine Dopingmittel eingenommen, noch die Einnahme angewiesen oder selbst welche an Athleten verabreicht und auch nicht die Einnahme überwacht oder kontrolliert“.
Ullrich hatte sein Aufsichtsratsamt bereits vor gut zwei Wochen zunächst ruhen lassen. Er begründete das damit, dass er die Kritik abwägen und das Vertrauen von Doping-Opfern nicht beschädigen wolle. „Nachdem es eine Ruhensregelung nach den Regularien und Statuten der Nada nicht gibt, habe ich nach reiflicher Überlegung sowie Gesprächen mit meiner Fraktion beschlossen, das Amt gänzlich abzugeben“, erklärte Ullrich nun.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte Anfang April aus Unterlagen der DDR-Staatssicherheit zitiert, in denen der einstige Verbandsarzt des Deutschen Skiläufer-Verbandes der DDR , Hans-Joachim Kämpfe, im Juli 1985 vermerkt haben soll, dass Ullrich und 20 andere Sportler zwischen Oktober 1985 und Januar 1986 mit dem Testosteron-Präparat Oral-Turinabol gedopt werden sollten.
Der SPD-Politiker hatte daraufhin erklärt, dass er als aktiver Sportler oder Trainer „selbst wissentlich keine Berührung mit Dopingmitteln“ gehabt habe. „Und doch war ich Teil eines sportlichen Systems, das für uns Sportler mitunter schwer zu durchschauen war. Die Stasi-Akte des Verbandsarztes, der für mich verantwortlich war, zeigt dies“, räumte Ullrich damals ein.
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