Die SPD liegt in Umfragen deutlich hinter den Unionsparteien. Lars Klingbeil spricht trotzdem vom Gewinnen. Wie kommt der Parteivorsitzende zu der Annahme, dass die Sozialdemokraten bei der Wahl siegen können?
Herr Klingbeil, Ihre Partei liegt in Umfragen bei 14 bis 15 Prozent. Haben Sie Angst, die SPD in ein historisches Wahldebakel zu führen?
Olaf Scholz hat die Erfahrung und die Nervenstärke, die man als Kanzler braucht. Und ich erinnere Sie gerne noch mal daran: Boris Pistorius hat klargemacht, dass er als KandidatDas haben wir eine Weile lang anders wahrgenommen. Sie haben eine parteiintern öffentliche Debatte, ob Scholz oder Pistorius Kanzlerkandidat werden soll, lange laufen lassen. Warum?
Wir konzentrieren uns auf Familien und die arbeitende Mitte, sprechen die Fleißigen und Anständigen an, die Deutschland am Laufen halten. Wir wollen diese Menschen entlasten, ihnen mehr Geld in der Tasche lassen. Familien werden mit unseren Plänen mehrere Hundert Euro mehr netto vom Brutto im Jahr behalten können.Ich kenne Parteien, die ihre haltlosen Versprechen nicht durchgerechnet haben.
Das Finanzministerium hat errechnet, dass es für Ihre Idee einen Spitzensteuersatz von 52 Prozent und einen Reichensteuersatz für die allerhöchsten Einkommen von 55 Prozent bräuchte. Können die nicht rechnen?Sie wollen rund 44 Millionen Steuerzahler entlasten. Eine Entlastung von nur 100 Euro pro Jahr kostet etwa 4,4 Milliarden Euro. Viel Geld, oder?
Die Union war erst dagegen, dann dafür. Wie bei so vielen Themen in den letzten Wochen, beim Deutschlandticket das gleiche Muster. Es wäre schön, könnten wir im Januar die Energiepreise noch vor der Wahl gemeinsam senken. Für viele Unternehmen, aber auch Haushalte, wäre das eine deutliche Entlastung, die besser heute als morgen kommt.
Wir wollen die Wahl gewinnen. Merz hat neulich gesagt, dass er der SPD viel zutraut, 20 Prozent plus x. Da habe ich das erste Mal in den letzten Wochen gedacht: Da hat Friedrich Merz recht. Olaf Scholz war, unmittelbar nachdem er die Vertrauensfrage verloren hatte, angespannt. Ihm tat das leid, es war ihm peinlich, er hat das ja gleich danach eingeräumt. Er war, wie Saskia Esken sagte, „im Tunnel“.
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