Sachsen-Anhalt gab 2023 mehr als 43 Millionen Euro für Beraterverträge aus. Geld ging u.a. an Hamster- und Lurch-Experten.
► 43,5 Millionen Euro Steuergeld gab das Bundesland im vergangenen Jahr für Berater aus. Das ist fast fünfmal so viel Geld wie in der gesamten vorhergehenden Legislaturperiode. Damals zahlte Sachsen-Anhalt in fünf Jahren „nur“ neun Millionen Euro an externe Berater.Wie aus einer Vorlage von Finanzminister Michael Richter für den Finanzausschuss hervorgeht, schlossen Staatskanzlei und die acht Ministerien 2023 genau 84 Beraterverträge ab.
Das Haus von Armin Willingmann gab unter anderem für mehr als 119 000 Euro ein Stichproben-Monitoring Feldhamster in Auftrag, das die Erfassung von dessen Verbreitungsgebiet in Sachsen-Anhalt vervollständigen sollte.► Ein Monitoring für Fledermäuse kostet den Steuerzahler mehr als 49 000 Euro. Dazu kommen noch einmal fast 20 000 Euro für die Erfassung einer einzigen Art im Biosphärenreservat Südharz.► Das für Heuschrecken kostete mehr als 22 000 Euro.
Andere vom Wissenschaftsministerium beauftragte Gutachten befassen sich mit der Erhaltung von Süßkirschen-Sorten oder mit der Gelb-Schwarzen Tonne .Finanzausschuss-Mitglied Kristin Heiß wundert sich, warum das Land jedes Jahr mehr Geld für Berater ausgibt. „Ein Jahr zuvor reichten noch 64 Verträge im Wert von 10,8 Millionen Euro.“
Ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums erklärt, die meisten Erhebungen seien „ein europäisches Erfordernis“. Würde das Ministerium dafür Mitarbeiter einstellen, wären die bis zu dreimal so teuer wie externe Gutachter.► Ministerium für Infrastruktur und Digitales: 13 Gutachten im Gesamtwert von mehr als 20 Millionen Euro. Das Haus von Ministerin Lydia Hüskens schloss den mit fast 14 Millionen Euro teuersten Einzelvertrag mit dem Dienstleister Dataport.
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