Mehr Tierschutz im Stall: Die Ampel will die Tierhaltung umbauen und artgerechter machen. Doch dieses Ziel aus dem Koalitionsvertrag wird eher schleppend umgesetzt, kritisieren Tierschützer und Bauernvertreter gleichermaßen.
Wenn sich beim Bauerntag in Münster ab heute Landwirtinnen und Landwirte aus Bayern und ganz Deutschland treffen, wird es eins der großen Themen sein: das Ziel der Ampel-Koalition, die Tierhaltung umzubauen. Mehr Platz im Stall, Stroh oder Sand zur Beschäftigung, frische Luft schnuppern - die Bundesregierung will, dass Nutztiere artgerechter gehalten werden.
Aus Sicht des Bauernverbands brauchen die Landwirte noch einiges, um den von der Ampelkoalition gewünschten Umbau der Tierhaltung stemmen zu können. Zwar sei mit dem neuen Tierhaltungslabel ein Schritt gemacht. Ab 2024 gilt es verpflichtend für heimische Produkte. Das Label zeigt, wie die Tiere gehalten wurden, ob sie zum Beispiel mehr Platz oder Auslauf hatten. Aber die Kennzeichnung gilt erstmal nur für frisches Schweinefleisch, kritisiert Rukwied.
Dem widerspricht Renate Künast, Landwirtschaftsexpertin der Grünen im Bundestag. Aus ihrer Sicht hat die Ampel schon viel auf den Weg gebracht, um ihr Ziel, die Tierhaltung umzubauen, zu erreichen. Künast sagt, 50 Prozent sind geschafft, "weil nämlich das Flaggschiff das Schwierigste ist". Mit Flaggschiff meint sie das Tierhaltungslabel.
Im Grundsatz hätten sich die zuständigen Fachpolitiker der Ampelfraktionen auf eine Tierwohlabgabe geeinigt, sagt die Grünen-Politikerin Künast. Also ein Preisaufschlag auf tierische Produkte, zum Beispiel 20 oder 40 Cent pro Kilo Fleisch. "Das ist jetzt immerhin schon mal eine Vereinbarung unter uns." Noch ist der Plan aber kaum konkret. Vor allem die FDP ist bei der Tierwohlabgabe skeptisch.
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