Eine Passagiermaschine kollidiert mit einem Militärhubschrauber in der Nähe des Ronald Reagan Flughafens in Washington. Viele Tote werden befürchtet. Rettungskräfte suchen fieberhaft nach Überlebenden in der kalten Potomac-Fluss.
Washington (dpa) - Eine gespenstische Szene in Washington mitten in der Nacht zum Donnerstag: Entlang des Ufers vom Potomac-Fluss heulen Sirenen, ihr schrilles Echo trägt sich über das Wasser. Dort spiegeln sich rote und blaue Lichter. Einsatzkräfte suchen fieberhaft nach Überlebenden, denn es hat sich ein schreckliches Flugzeugunglück ereignet. Nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) ist eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord beim Landeanflug mit einem US- Militärhubschrauber kollidiert.
Viele Tote werden befürchtet. Feuerwehrboote sind im Einsatz, Rettungskräfte durchsuchen sowohl das Wasser als auch das Ufergebiet. Noch in der Nacht bergen Einsatzkräfte, wie US-Medien berichten, mehr als ein Dutzend Leichen. CBS berief sich auf einen Polizisten vor Ort und sprach von mindestens 18 geborgenen Leichen. Es seien bislang keine Überlebenden gefunden worden. „Wenn ein Mensch stirbt, ist das eine Tragödie, aber wenn viele, viele, viele Menschen sterben, ist das eine unerträgliche Trauer“, sagte der Republikaner Roger Marshall, der den US-Bundesstaat Kansas im Senat vertritt. Die Maschine war mit 60 Passagieren und vier Crew-Mitgliedern in der Stadt Wichita in Kansas gestartet. Rettungskräfte suchen im eiskalten Wasser nach Überlebenden. Erschwerend kommen die Temperaturen hinzu – in den vergangenen Tagen lagen sie weit unter dem Gefrierpunkt, erst zu Wochenbeginn wurde es merklich wärmer. Das Wasser des Flusses ist immer noch klirrend kalt und an einigen Stellen gefroren. In kaltem Wasser können Menschen nicht lange überleben. Die Arbeit für die Rettungskräfte gestaltet sich nach Schilderung von Bürgermeisterin Muriel Bowser und Feuerwehrchef John Donnelly extrem schwierig in der Dunkelheit und im sehr kalten Flusswasser. Laut Donnelly waren rund 300 Rettungskräfte am Unglücksort im Einsatz. Die Rettungsarbeiten könnten sich noch Tage hinziehen. Feuerwehrchef Donnelly berichtete, das Wasser an der Einsatzstelle sei etwa zweieinhalb Meter tief – es sei windig und im Wasser seien Eisbrocken. „Man sucht da draußen jeden Quadratzentimeter ab, um zu sehen, ob man jemanden finden kann.“ Aber es sei ein gefährlicher und harter Einsatz. „Der Fluss ist ein großer schwarzer Fleck.“ Rund um den Flughafen rasen Fahrzeuge mit blinkenden Lichtern in alle Richtungen, wie dpa-Reporterinnen berichten. Über dem Fluss fliegen Hubschrauber. Auf der Plattform X verbreitete sich kurz nach dem Unglück ein Video, auf dem ein großer Feuerball am dunklen Himmel zu sehen war. Auch aus der Ferne sieht die Szene zwischen dem Hauptstadtflughafen und der nahegelegenen Stadt Alexandria im Bundesstaat Virginia dramatisch aus. Im ganzen Großraum Washingtons sind Sirenen zu hören. Der Hubschrauber war wohl auf Übungsflug. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Reuters (@reuters) Laut Luftfahrtbehörde FAA handelte es sich bei dem Passagierflugzeug um eine Maschine des Typs Bombardier CRJ700 von American Airlines, die in der Stadt Wichita im Bundesstaat Kansas gestartet war. Der Hubschrauber war nach Angaben des Pentagons ein UH-60-Hubschrauber, ein Modell aus einer Familie militärischer Mehrzweckhubschrauber. Dem Pentagon zufolge war der Hubschrauber auf einem Übungsflug. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen Beamten des Verteidigungsministeriums, dass sich drei Personen an Bord befunden hätten. Da in Hubschraubern über der US-Hauptstadt häufig Politiker und hochrangige Militärangehörige reisen, stellte der Beamte klar, dass sich kein „VIP“ an Bord befunden habe. Der Luftraum über Washington ist stark frequentiert – neben dem zivilen Flugverkehr sind hier häufig Militärmaschinen und Regierungsflugzeuge unterwegs. FBI: Keine Hinweise auf Terror oder Kriminalität Wie groß das Ausmaß des Unglücks war, blieb zunächst unklar. Die Bundespolizei FBI teilte nach Angaben des Senders NBC News mit, es gebe keine Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus. US-Präsident Donald Trump will zeitnah über die weiteren Entwicklungen informieren. Das teilte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bei X mit. „Möge Gott ihre Seelen segnen“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Trump dankte den Rettungskräften darin außerdem für ihre „großartige Arbeit“. Reagan-Flughafen stellt Betrieb zeitweise ein Zuvor hatte sich bereits Trumps Stellvertreter J.D. Vance zu Wort gemeldet. „Bitte betet für alle, die heute Abend in die Kollision in der Nähe des Reagan-Flughafens verwickelt waren“, schrieb der Vizepräsident bei X. „Wir beobachten die Situation, aber hoffen wir erst einmal das Beste.“ Zuletzt stürzte in den USA im Jahr 2009 ein Passagierflugzeug mit einer vergleichbaren Anzahl an Menschen an Bord ab – in der Nähe von Buffalo im Bundesstaat New York. Damals kamen alle 49 Insassen sowie eine Person am Boden ums Leben. Der Flughafen hat nach dem Absturz den Betrieb eingestellt, er soll bis mindestens Donnerstagvormittag geschlossen bleiben
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