US-Präsident Trump hat Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China angeordnet, um die illegale Einwanderung und den Drogenhandel zu bekämpfen. Die Maßnahme betrifft auch amerikanische Unternehmen, die Fahrzeuge in den betroffenen Ländern produzieren. Die kanadische Regierung reagiert mit eigenen Zöllen und rechtlichen Schritten gegen die US-Maßnahmen.
US-Präsident Trump hat zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko sowie in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus China angekündigt. Diese Entscheidung betrifft auch amerikanische Unternehmen, die (elektrische) Fahrzeuge für den Nordamerika-Markt in den beiden Nachbarländern produzieren. Es handelt sich dabei nicht um gezielte Zölle auf den Fahrzeug-Import, sondern um allgemeine Zölle auf alle Importe aus den genannten Ländern.
Die Ausnahme bilden „Energieressourcen aus Kanada, auf die ein niedrigerer Zollsatz von 10 Prozent gilt“, wie das Weiße Haus mitteilt. Die US-Regierung sieht diese Maßnahme nicht als direkte Sanktion gegen einen bestimmten Wirtschaftssektor, sondern als „Bewältigung einer Notsituation“. Angesichts der „außergewöhnlichen Bedrohung durch illegale Ausländer und Drogen, einschließlich des tödlichen Fentanyls“, betrachtet die US-Regierung dies als nationalen Notfall. Daher will Trump „mutige Maßnahmen“ ergreifen, „um Mexiko, Kanada und China dazu zu bringen, ihre Versprechen einzuhalten, die illegale Einwanderung zu stoppen und den Schmuggel des giftigen Fentanyls und anderer Drogen in unser Land zu unterbinden“. Gemeint ist also eher ein allgemeiner wirtschaftlicher Druck auf die Regierungen der drei Länder. In der Mitteilung heißt es wörtlich, dass man den eigenen Einfluss nutzen wolle, „um die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten“. Die Einfuhrzölle sollen bereits ab dem morgigen Dienstag, den 4. Februar 2025, gelten. Die Energiezölle auf Öl, Gas und Strom aus Kanada sollen zwei Wochen später, also ab dem 18. Februar, eingeführt werden. Nach einem Gespräch mit der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum stimmte Trump zu, die erwarteten Zölle um einen Monat zu verschieben. „Wir haben uns außerdem darauf geeinigt, die geplanten Zölle für einen Monat auszusetzen. In dieser Zeit werden wir Verhandlungen unter der Leitung von Außenminister Marco Rubio, Finanzminister Scott Bessent und Handelsminister Howard Lutnick sowie hochrangigen Vertretern Mexikos führen“, sagte der US-Präsident. Für die Autobranche sind vor allem die Zölle auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada relevant – die Bedeutung von Importen aus China hatte schon in den vergangenen Jahren abgenommen, unter anderem von Trumps Vorgänger Joe Biden. Viele US-Autobauer produzieren aber in Kanada und Mexiko Fahrzeuge für den US-Markt, da die drei Länder über das NAFTA-Abkommen eigentlich eine zollfreie Zone waren. Wie hart die Branche von den neuen Regelungen getroffen wird, ist noch nicht genau abzusehen. Sie dürften auch je nach Unternehmen unterschiedlich ausfallen. Bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2024 hatte GM-Finanzvorstand Paul Jacobson Vorbereitungen für den Fall, dass solche Zölle eingeführt werden, erwähnt. General Motors hatte in den vergangenen Wochen und Monaten bereits möglichst viele in Kanada und Mexiko gebaute Fahrzeuge in die USA gebracht und dort gelagert. „Jede Lieferung, die wir durchführen können, bevor ein Zoll in Kraft tritt, ist viel besser, als auf Lagerbeständen zu sitzen“, sagte Jacobson. In Reaktion darauf kündigt die kanadische Regierung an, ebenfalls Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren im Wert von 155 Milliarden Dollar einzuführen – 30 Milliarden kanadische Dollar (ca. 20 Milliarden Euro) sofort und 125 Milliarden Dollar (83 Milliarden Euro) in einer zweiten Phase, in der die Zölle auch für Elektrofahrzeuge gelten werden. Kanada will zudem rechtliche Schritte gegen die US-Zölle einleiten. Zu den von Kanada sanktionierten Produkten gehören laut Reuters Orangensaft, Erdnussbutter, Wein, Bier, Motorräder und Kosmetika. Für die Autobranche wird dann die zweite Runde im Wert von 125 Milliarden CAD relevant: In rund drei Wochen will die kanadische Regierung eine weitere Liste vorlegen, dann sollen auch Pkw und Lkw, darunter auch Elektrofahrzeuge, betroffen sein.
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