Wie schafft man es, IT-Sicherheit im Flugbetrieb zu gewährleisten, wenn schon Hürden wie Zertifizierungen sehr viel Zeit kosten? In Berlin diskutierte die Branche dazu unter anderem den 'Hackerparagraphen'.
IT-Sicherheit in der Luftfahrt ist kein einfaches Thema. Zumal es nicht mehr nur um die traditionellen Sicherheitsthemen geht, die im Englischen mit Security und Safety besser getrennt werden. Es gibt eine vergleichsweise neue Komponente, die einiges verkompliziert: IT-Security mit nachlaufenden Folgen für alle.
Das können sich, so befürchteten es Teilnehmer der Veranstaltung, auch Kriminelle zu Nutze machen. Sie müssten nicht mehr aufwendig beispielsweise einen Flughafen angreifen. Der Angriff auf die Sicherheitssoftware wäre unter Umständen effektiver, eben wegen des großen Datenschatzes, der dort lagert. Teilweise werden diese Daten auch noch in anderen Ländern gelagert.
Vereinfacht kann dem Entdecker einer Sicherheitslücke ein Angriff auf Systeme unterstellt werden, während Kriminelle, die möglicherweise in einem anderen Land sitzen, hierzulande wenig zu befürchten haben. Der Hackerparagraf sorgt dabei unter Hackern für Angst und kann sogar zu Hausdurchsuchungen führen. Hacker ist hierbei in seinem ursprünglichen Sinne zu verstehen, der mit Kriminalität nichts zu tun hat.
Vom Chaos Computer Club gab es diesbezüglich aber Kritik. Der fürchtet weiterhin, dass berufliche Sicherheitsforscher in einer rechtlichen Grauzone agieren und fordert die Streichung des Hackerparagrafen 202c StGB. Zum Autopilot gehört aber auch, dass hier mit äußerster Vorsicht und langwierigen Testphasen agiert werden muss. Ein schnelles Reagieren auf Probleme verbietet sich also, weil die Komponente für den Flugbetrieb so kritisch ist. Zertifizierungshürden verhindern so hektische Updates. Allerdings eben auch dann, wenn diese eigentlich notwendig wären.
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