In seinem neuen Roman „Der Ernst des Lebens“ erzählt Ulrich Peltzer wunderbar süffig von einem Aufsteiger wider Willen. Nach einem schleichenden Absturz, Knastjahren und elenden Sportberichten fürs „Fußball-Echo“ fasst Bruno in der Finanzbranche erfolgreich Fuß. Peltzer findet dafür genau den richtigen Ton.
In seinem neuen Roman „Der Ernst des Lebens“ erzählt Ulrich Peltzer wunderbar süffig von einem Aufsteiger wider Willen. Nach einem schleichenden Absturz, Knastjahren und elenden Sportberichten fürs „Fußball-Echo“ fasst Bruno in der Finanzbranche erfolgreich Fuß. Peltzer findet dafür genau den richtigen Ton.
Als Bruno aus dem Knast kommt, verdingt er sich erst als freier Mitarbeiter des „Fußball-Echo“ , lernt dort seinen Retter Koba – einen äußerst zielstrebigen, nichts dem Zufall überlassenden georgischen Geschäftsmann – kennen und wächst über ihn über Jahre in die Rolle des erfolgreichen Finanzspekulanten hinein. Motto: „Ein Renditeversprechen ist eben ein Versprechen, dem gewisse Risiken anhaften.
Was wir schon in unserer Rezension von „Das bist du“ schrieben, gilt genauso auch wieder für „Der Ernst des Lebens“: Peltzers Roman dekonstruiert hingebungsvoll die Illusion jeder Folgerichtigkeit und Geradlinigkeit von Lebensentwürfen. Im neuen Roman verdichtet er Brunos Lebenshaltung manchmal in zwei, drei Sätzen: „Gut mit sich zurechtkommen . . bedeutet für mich, nichts hinterherzutrauern, ein Job, wenn es schon muss, der einen ausfüllt, die Welt kein Rätsel.
Man liest diese an keiner Stelle dick auftragende Lebensbilanz mit viel Vergnügen. Zumal Ulrich Peltzer die Erzählerfiktion auch noch zu ironischen Referenzspielen nutzt, die sich mitunter wie versteckte Dialoge zwischen Figur und Autor lesen. „Ohne Anlass in der eigenen Vergangenheit rumzurühren . . . meine Sache ist das nicht. Als würde nicht jeder einen Schatten haben, der an ihm klebt.
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