Umsetzung der NIS2-Richtlinie: Gesetz für IT-Krisenfälle in der Kritik

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Der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Umsetzung der NIS-2-Richtlinie fand bei Experten in der heutigen Anhörung im Innenausschuss keine Gnade und erntete breite Kritik. Er hat auch eine klaffende Lücke: Es fehlt ein IT-Schwachstellenmanagement. Die Ampel verabschiedet sich von gleich zwei Versprechen aus dem Koalitionsvertrag.

Die Deadline ist bereits abgelaufen: Die Netz- und Informationssysteme-Richtlinie der Europäischen Union, die schon Ende 2022 verabschiedet worden war, hätte spätestens am 18. Oktober 2024 in Deutschland in nationales Recht umgesetzt sein müssen. NIS2 schreibt neue Pflichten bei der IT-Sicherheit und beim IT-Risikomanagement vor, die alle EU-Länder einführen müssen. In Deutschland werden knapp 30.

Was für Unternehmen gilt, muss nicht für Behörden gleichermaßen gelten: Ausgeklammert von einigen der neuen Pflichten sind beispielsweise die Strafverfolgungsbehörden und deren Dienstleister, aber auch das Auswärtige Amt oder das Bundeskanzleramt sowie die Bundesverwaltung. Der Sachverständige Timo Kob nannte es in seinerKuhlenkamp nannte es eine „große Glaubwürdigkeitslücke“, wenn die zahlreichen Ausnahmen ins Gesetz kommen.

Die Ampel-Parteien hatten im Koalitionsvertrag festgelegt, dass staatliche Stellen IT-Schwachstellen nicht kaufen oder offenhalten sollen. „Wir führen ein wirksames Schwachstellenmanagement mit dem Ziel, Sicherheitslücken zu schließen, ein“, hieß es dort unzweideutig. Man werde sich „immer um die schnellstmögliche Schließung bemühen“.

Den Elefant im Raum nannte aber niemand beim Namen, obwohl es ist kein Geheimnis ist, wer diese anderen deutschen Behörden sind, denen die sofortige Schließung von IT-Sicherheitslücken ein Dorn im Auge sind: Geheimdienste, Militärs und Polizeien, die auch in Deutschland mit Hilfe von Schwachstellen Staatstrojaner und andere IT-Angriffswerkzeuge zum Einsatz bringen wollen.

BSI-Chefin Plattner macht klar, dass ihre Behörde bereits Kriterien erstellt hätte, mit denen ein solches „Gremium“ arbeiten könne. Aber teilnehmen werde das BSI nicht: „Das geht auch ohne uns.“

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