Obwohl Präsident Trumps jüngste Äußerungen und Handelskriege die Märkte durcheinandergewürfelt haben, bleiben die US-Anleihemärkte relativ ruhig. Die Renditen der Staatsanleihen sind stabil geblieben oder sogar leicht gesunken, was auf ein geringeres Risiko von Inflation hindeutet.
Präsident Trumps jüngste Äußerungen und Verordnungen haben die Märkte und die Erwartungen der Anleger spürbar durcheinandergewirbelt. Der Treasury-Markt bleibt jedoch relativ gelassen. Die Renditen der US-Staatsanleihen sind in den letzten Tagen stabil geblieben oder sogar leicht gesunken. Dies ist bemerkenswert angesichts der Flut an Nachrichten zu Themen, die eigentlich maßgeblich für die Markterwartungen, die Inflation und das Wirtschaft swachstum sein sollten.
Obwohl es erst Mittwoch ist, hat Trump in dieser Woche bereits einen Handelskrieg ausgelöst – nur um dann mögliche Zölle in Höhe von 25 % auf Waren aus Kanada und Mexiko vorübergehend auf Eis zu legen. Die neuen Zölle auf chinesische Importe in Höhe von 10 % bleiben jedoch bestehen. Optimisten argumentieren, dass dieser Effekt nur einmalig wäre. Vielleicht trifft das zu, aber ein erhöhter Preisdruck kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt – die Inflation liegt bereits nahe dem Ziel der Federal Reserve. Ein diskutiertes Szenario ist, dass die Fed frühzeitig gegensteuern könnte, falls sie einen neuen Inflationsschub durch einen eskalierenden Handelskonflikt erwartet. Mary Daly, die Präsidentin der Fed von San Francisco, hat jedoch in dieser Woche betont, dass eine vorsorgliche Straffung der Geldpolitik derzeit nicht nötig sei. „Wir müssen an diesem Punkt nicht präventiv handeln“, sagte Daly am Montag in einem Interview mit der New York Times. „Unsere Geldpolitik ist auf die aktuelle und die erwartete wirtschaftliche Entwicklung abgestimmt, und wir haben die Möglichkeit, die Situation genau zu beobachten, bevor wir weitere Maßnahmen ergreifen.“ Angesichts der aktuellen Nachrichtenlage ist das durchaus überraschend. Der Markt scheint die Schlagzeilen jedoch weitgehend zu ignorieren und signalisiert stattdessen, dass der Inflationsdruck weiter nachlässt. Auch die Fed-Funds-Futures deuten darauf hin: Sie preisen derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 83,5 % ein, dass die US-Notenbank die Zinsen bei ihrer nächsten Sitzung am 19. März erneut unverändert lassen wird. Ein möglicher Grund für den Rückgang der Treasury-Renditen könnte die Sorge vor einem Handelskrieg sein – ein Szenario, das tendenziell mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum oder sogar einer Rezession einhergeht. In diesem Fall könnte die verstärkte Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Treasuries die Inflationsängste überlagert haben. Gleichzeitig ist es denkbar, dass sich das Bild rasch wieder ändert. Präsident Trump ist bekannt dafür, seine Positionen in Handelsfragen ebenso schnell wie unvorhersehbar zu wechseln. Das macht es nahezu unmöglich, langfristige Prognosen über die Richtung der US-Handelspolitik abzugeben. Einige Marktbeobachter argumentieren, dass das Chaos kein Zufall, sondern ein fester Bestandteil von Trumps Ansatz in Handelsfragen ist. Der Treasury-Markt scheint sich davon jedoch bislang nicht beunruhigen zu lassen – zumindest nicht in Bezug auf das Inflationsrisiko. Natürlich kann sich der Markt irren, doch der bislang moderate Rückgang der Renditen spricht dafür, dass Anleger weniger besorgt über Inflation sind, als man angesichts der aktuellen Schlagzeilen vermuten könnte. Allerdings befinden wir uns erst am Anfang der Trump-Ära 2.0. Es ist noch zu früh, um verlässliche Aussagen über die langfristige Entwicklung zu treffen. Bis auf Weiteres bleibt nur, die Lage von Tag zu Tag neu zu bewerten. Im 24-Stunden-Trump-Nachrichtenzyklus kann schließlich jederzeit etwas passieren. Doch der Blick auf den Treasury-Markt zeigt: Bislang scheint sich an den fundamentalen Rahmenbedingungen nicht viel verändert zu haben
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