Mit einem Social-Media-Video wollte Bayerns Innenministerium vor Salafismus warnen. Aber an dem Clip gibt es viel Kritik: Muslime würden stigmatisiert, die Bildsprache erinnere an NS-Ästhetik. Das Ministerium hat die Kampagne erstmal gestoppt.
Eine junge Frau sieht einen Prediger mit Gebetskappe und Bart in einem Smartphone-Clip. Eingeblendet wird die Frage: "Dürfen sich Musliminnen schminken?" Zu hören sind düstere Klänge, ein boshaftes Lachen. Das Gesicht des Predigers wird rot und zur Fratze, die Frau verschwindet in seinem Rachen.
Der frühere Linken-Bundestagsabgeordnete Niema Movassat kritisierte ebenfalls bei X: "Muslime werden in dem Clip dämonisiert." Er fühle sich an den "Stürmer" erinnert, die Wochenzeitung der Nationalsozialisten in Deutschland. "Ich werde eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung gegen den bayerischen Innenminister prüfen."
Inzwischen ist das Video nicht mehr über den X-Account des bayerischen Innenministeriums zu finden. Auf BR24-Anfrage bestätigte ein Ministeriumssprecher, dass der Clip als Reaktion auf die Kritik offline genommen wurde. "Wir nehmen die Kritik an dem Video sehr ernst und haben die Kampagne erstmal gestoppt", sagte der Sprecher. "Wir bedauern außerordentlich, wenn das Video zu Irritationen und Missverständnissen geführt hat.
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