Volkswagen steht vor einer schweren Krise. Personalabbau und Kostensenkungen sind die Antwort der Manager, doch Betriebsräte und Klimaaktivisten sehen andere Lösungen. Könnte die Vergesellschaftung der Schlüssel zur Rettung sein?
VW steckt in der Krise und Manager setzen auf Personalabbau . Betriebsräte und Klimaaktivisten machen eigene Vorschläge. Könnte Vergesellschaftung die Schlüssel zur Rettung sein? Die Meldungen gleichen sich: Unternehmen haben wirtschaftliche Probleme. Die Ideen der Manager: Personalabbau und Personalkostensenkung. Bei VW verhandelten IG Metall und Gewerkschaft über eine tarifliche Abfederung.
In vielen Betrieben sind Sozialpläne die Konsequenz, bei denen in der Praxis oft die Höhe der Abfindung entscheidend ist.Viele Betriebsräte machen in den Verhandlungen zum Interessenausgleich Gegenvorschläge zum Erhalt der Arbeitsplätze. Das kann die Suche nach Ersatzarbeitsplätzen sein, z. B. durch Weiterbildung. Eine besondere Rolle spielen auch Vorschläge zu Innovationen. Innovationen durch neue Produkte oder verbesserte Dienstleistungen sind für viele Unternehmen die Grundlage ihres Erfolgs. Unternehmen sind daher auf eine regelmäßige Weiterentwicklung angewiesen, um am Markt bestehen zu können. Sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, ist klassische Aufgabe der Geschäftsführung. Aber zur Beschäftigungssicherung arbeiten Belegschaftsvertreter häufig eigene Konzepte aus, setzen sich mit Themen auseinander, die die eigentliche Aufgabe der Unternehmensleitung sind. Manager scheinen aber eher am kurzfristigen Erfolg, dem Blick auf die Quartalsberichte, statt an langfristigen Strategien interessiert zu sein. Die VW-Beschäftigten Thorsten Donnermeier und Lars Hiersekorn gemeinsam mit dem Klimaaktivisten Tobi Roswog aus den aktuellen Entwicklungen. Zunehmend stellen Beschäftigte die Frage, warum sie für die Folgen von Managementfehlern verantwortlich sind. Sei es durch eine falsche Modellpolitik, das einseitige Setzen auf den chinesischen Markt. China hat Firmen hervorgebracht, die den hiesigen Unternehmen bei E-Autos die Position der Technologieführer abgenommen haben. In der Batterieentwicklung liegen diese Unternehmen mittlerweile vorn – das ist für die Konzerne ein enormes Problem, da gerade Batterien gewinnträchtig sind. Als die deutschen Automanager erstmals nach Öffnung der Grenzen 2023 wieder zur Branchenmesse nach Schanghai anreisten, traf sie ein Schock, von dem sie sich bis heute nicht erholt haben: Die traditionellen Marktführer merkten auf einmal, wie radikal sie bei E-Autos und Batterien technologisch hinterherhinkten. Mit runtergefallener Kinnlade stierten sie auf die Straßen der Ostküstenmetropolen, wo längst zu großen Teilen futuristische Pkws von chinesischen Autobauern fuhren, von denen sie zuvor niemals gehört hatten.'Vergesellschaftung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg, als Lehre daraus, als Eigentumsform in das Grundgesetz und in der IG-Metall-Satzung festgehalten, um Not und Elend durch Eigentum zu verhindern', so Donnermeier, Hiersekorn und Roswog. Sie knüpfen an Diskussionen der Initiative 'Unter dem Slogan 'VW steht für Verkehrswende' fordern Umweltaktivisten seit 2019 mit Aktionen in Wolfsburg ein Umdenken. Denn für die Klimabewegung ist Mobilität ein wichtiges Thema. Die derzeit proklamierte Elektroantriebswende ist keine ökologische Wende: Für die Produktion und Nutzung von E-Autos werden übermäßig viel Energie und seltene Erden benötigt, die unter menschenunwürdigen und naturzerstörerischen Bedingungen abgebaut werden. 'Konversion, d. h. den Umbau der Produktion auf Dinge, die wir wirklich brauchen', fordert Aktivist Tobi Rosswog. Die Umstellung der VW-eigenen Produktion bringt auch arbeitspolitische Vorteile. Der Bau von Straßenbahnen sichere mehr und bessere Arbeitsplätze als die Produktion von E-Autos. Denn die Produktion von Straßenbahnen sei aufgrund ihres differenzierten Designs und dem höheren Komponentenanteil sehr komplex, so die Argumentation. Wenn Volkswagen die Produktion einstellen oder runterfahren will, ist das zunächst gut, weil es ohnehin zu viele Autos gibt. Wenn das aber passiert, ohne dass Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr produziert werden, führt das eher zu Mobilitätsarmut
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