Politikprofessor erklärt Scheitern der Ampel bei Europawahlen in neuen Bundesländern. Dort holten FDP, Grüne und SPD in einigen Kreisen unter 10 Prozent.
Im Vergleich zu 2019 sind die drei Regierungsparteien bei den Europawahlen in den neuen Bundesländern von insgesamt 31 auf 20,8 Prozent eingebrochen. Ein Monster-Minus von 10,2 Prozentpunkten. und Finanzminister Christian Lindner besonders hart abgestraft. Im Erzgebirgskreis holten ihre Parteien zusammen gerade mal 8,5 Prozent. Auch in den Kreisen Görlitz , Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gehen zunehmend die Lichter aus.
Auch in Sachsen-Anhalt stehen in einigen Kreisen nur elf oder zwölf Prozent zu Buche. Nur in den Ländern Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern holten die drei Ampelparteien in allen Landkreisen mindestens 14 Prozent und teilweise mehr als 20, 30 und 40 Prozent.So wollen die Parteien jetzt mit dem Wahlergebnis in den Kommunal-Parlamenten umgehen.
BILD fragte Politikwissenschaftler Oliver W. Lembcke von der Uni Bochum nach den Gründen für das eklatante West-Ost-Gefälle.„Die SPD konnte sich nicht gegen die Konkurrenz der Linkspartei durchsetzen, ist nie wirklich im Osten angekommen. Die Grünen werden als Westpartei wahrgenommen. Die FDP steht bei den Ostwählern für den Markt, der schon einmal viel zerstört hat.“Ebenfalls eine Rolle spielt ein Wende-Trauma.
Vor allem die Europawahl werde als Denkzettel genutzt, um den Frust darüber loszuwerden, dass die Ampelparteien die Anliegen der Ostwähler nicht wahrnehmen und einfach immer weiter ihr Ding machen. „Vor allem bei Migrationsfragen liefert die deutsche Regierung aus Sicht vieler Ostwähler nicht. Diese Kompetenz hat ihrer Meinung nach nur die AfD.“
Ein weiterer Grund: „Die Rezepte der Ampelparteiein werden als westdeutsch wahrgenommen. SPD, Grüne und FDB haben im Osten kaum Stammwähler. Die Verwurzelung und das Vertrauen ist hier extrem schwach. Das zeigt der zunehmende Erfolg der vielen kleinen Wählervereinigungen. Dadurch sind die Wähler experimentier- und wechselfreudiger.“Lembcke stellt auch klar: „Die Wählerwanderungen zur AfD sind kein ostdeutsches, sondern ein gesamtdeutsches Phänomen.“ Das habe u. a.
CDU Die Linke Die Grünen SPD Scholz Olaf Habeck Robert Dr. Lindner Christian FDP Texttospeech
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Europawahl 2024: Das sind Bayerns Partei-Hochburgen - CSU, AfD, Grüne, SPD, Freie Wähler, FDP, BSWBayern hat gewählt. Wo sind die jeweiligen Parteien am stärksten? Hier finden Sie Karten mit den jeweiligen Hochburgen. Klicken Sie sich durch.
Weiterlesen »
Umgang mit Hochwasserschäden: SPD und Grüne nehmen FDP in die VersicherungspflichtMöchten Sie wirklich alle Artikel aus Ihrer Merkliste löschen? Diese Aktion kann nicht rückgängig gemacht werden.
Weiterlesen »
Rente: SPD und Grüne kritisieren Fünf-Punkte-Plan der FDPDie FDP hält ihre Pläne zur Rente für eine „generationengerechte Haushaltspolitik“. SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wirft dem Koalitionspartner ein „ermüdendes Ritual“ vor.
Weiterlesen »
Haushalt 2025: SPD und Grüne kritisieren FDP-Pläne zur RentePolitiker von SPD und Grüne haben sich ablehnend zu einem Fünf-Punkte-Plan geäußert, den die FDP heute beschließen will. Unter anderem wollen die Liberalen die so genannte Rente mit 63 deutlich einschränken.
Weiterlesen »
SPD und Grüne kritisieren Fünf-Punkte-Plan der FDP zu HaushaltSPD und Grüne kritisieren Fünf-Punkte-Plan der FDP zu Haushalt
Weiterlesen »
SPD und Grüne kritisieren Fünf-Punkte-Plan der FDPDer Haushalt 2025 verlangt der Ampel-Koalition einiges ab. Die FDP mit Finanzminister Lindner will Einsparungen etwa bei der Rentenpolitik - Protest kommt vor allem von der Kanzlerpartei SPD.
Weiterlesen »