Immer mehr Demokraten fordern, dass Joe Biden nicht bei der US-Wahl antritt. Nun hat er auch noch Corona. Springt Vize-Präsidentin Harris für ihn ein, würde das den Wahlkampf radikal verändern.
Für US-Präsident Joe Biden wird es täglich enger. Da sind die murrenden Spender, die miserablen Umfragewerte, die verzweifelten Parteifreunde. Hinzu kommtdes 81-Jährigen. Die Frage, die sich viele Beobachter stellen, lautet nicht mehr, ob er als Kandidat zurücktritt, sondern wann. Und: Wer sonst soll kandidieren?
Ganz ähnlich in der Einschätzung der Rücktritts-Nachfolge-Lage äußerte sich bereits Anfang Juli ausgerechnet der ärgste Rivale von Biden, Donald Trump. Ein Video war aufgetaucht, das den Herausforderer und Ex-Präsidenten in einem Golfwagen zeigt. Das war nach dem TV-Duell, aber vor dem Attentat auf ihn.
Auch Harris’ Popularitätswerte steigen. In einer Umfrage der „Washington Post“ und dem Sender „ABC News“ aus der vergangenen Woche lag sie in einem hypothetischen, direkten Aufeinandertreffen mit Trump sogar einen Punkt vor dem Republikaner. Anhänger der Demokraten sagten zu 70 Prozent, sie wären mit ihr als Kandidatin zufrieden. Allerdings sind die Umfragedaten über ein Harris-Trump-Rennen noch nicht sehr belastbar.Frank Stauss im Gespräch mit dem Tagesspiegel.
Allerdings sei ein solcher Schritt sowohl mit Chancen als auch mit Risiken verbunden. Es sei möglich, sagt Stauss, „dass die Partei aufatmet, die Anhänger und Wahlkämpfer wieder herausgehen, kämpfen und sich nicht dafür schämen, für ihren Kandidaten zu werben“. Auf der anderen Seite würden Präsidentschaftskandidaten in den USA sehr stark medial unter die Lupe genommen.Schon jetzt versuchen Republikaner, Harris als zu links zu charakterisieren.
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