Dominique Pelicot, der im Vergewaltigungsprozess von Avignon zu 20 Jahren Haft verurteilte Hauptangeklagte, wird wegen zweier bislang ungelöster Fälle aus den Neunzigerjahren erneut vor Gericht gestellt. Die Ermittlungen laufen seit mehr als zwei Jahren und Pelicot wurde bereits im Oktober 2023 zu den Fällen gehört.
Der im Vergewaltigung sprozess von Avignon zu 20 Jahren Haft verurteilte Hauptangeklagte Dominique Pelicot steht erneut vor Gericht . Es handelt sich um zwei ungelöste Fälle aus den Neunzigerjahre n, die seit mehr als zwei Jahren Gegenstand von Ermittlungen sind, wie seine Anwältin Béatrice Zavarro erklärte. Pelicot wurde im Oktober 2023 bereits zu den Fällen gehört und hat einen Teil der Taten gestanden.
In beiden Fällen geht es jeweils um eine junge Immobilienmaklerin, die von einem Mann angegriffen wurde, der unter falschem Namen eine Wohnung besichtigen wollte. Im Jahr 1999 kam es unter diesen Umständen zu einem Vergewaltigungsversuch gegenüber einer 23-Jährigen im Großraum Paris. Pelicot bekannte sich dazu, nachdem er durch einen DNA-Test überführt worden war. \»Das war ich. Ich habe ihr das T-Shirt, die Schuhe und die Hose ausgezogen, aber ich habe nichts gemacht, weil ich Angst hatte, dass sie sich befreit«, hatte er während des Prozesses in Avignon eingeräumt. Er bestritt jedoch, an der Vergewaltigung und Tötung einer ebenfalls 23-Jährigen 1991 in Paris beteiligt gewesen zu sein. »Damit habe ich nichts zu tun«, sagte er. Die Umstände der Taten waren nach Angaben der Ermittler vergleichbar: Die junge Frau war auf dieselbe Weise entkleidet worden, und der Täter hatte ebenfalls das Narkosemittel Äther eingesetzt. \Pelicot hat bereits eine lange Haftstrafe erhalten. Er wurde im Jahr 2019 in einem Prozess in Frankreich wegen sexueller Übergriffe und Verstößen gegen das digitale Privatleben zu 20 Jahren Haft verurteilt. Er hatte gestanden, seine frühere Frau Gisèle fast zehn Jahre lang immer wieder mit Medikamenten betäubt, vergewaltigt und in Internetforen auch anderen Männern zur Vergewaltigung angeboten zu haben. Neben Pelicot waren in dem Prozess 50 Mitangeklagte ebenfalls schuldig gesprochen und zu Haftstrafen zwischen 3 und 15 Jahren verurteilt worden. Viele der Männer hatten während des Prozesses erklärt, sie seien überzeugt gewesen, sich an einem Sexspiel eines freizügigen Paares beteiligt haben.
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