Corona, Klimawandel, Tempolimit: Es gibt Themen, da löst selbst die wissenschaftlich fundierteste Feststellung Hass und Hetze aus. Manche Forschende werden mit dem Tod bedroht. Wie geht man damit um?
Als ihn ausgerechnet der bayerische Vize-Ministerpräsident auf X als „Bub“ bezeichnete, nahm Klimaforscher Christian Scharun es mit Humor: Er setzte ein Häkchen hinter den Bucket-List-Eintrag „Von Hubert Aiwanger beleidigt werden“ und kommentierte, es sei immer noch „uncool, andere Menschen anhand ihres Geschlechts, Alters oder Aussehens, anstatt nach ihren Inhalten und Taten zu beurteilen“.
Über Kommentare zu seinem jugendlichen Aussehen sehe er hinweg, sagt der 31-Jährige. Doch er wurde auch schon als „Klimajünger“ beleidigt und als „Faschist“, wie er sagt. „Halt dein dummes Maul“ gehöre noch zu den harmlosen Kommentaren. „Ich könnte täglich eine Handvoll Anzeigen erstatten“, sagt der ehemalige Forscher am Karlsruher Institut für Technologie , der heute für die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim arbeitet.
Nach Vorträgen kämen eher selten Menschen zu ihm und äußerten Kritik – „meist nicht freundlich, aber friedlich“. In sogenannten sozialen Netzwerken aber, „da brennt der Baum“. „Tempolimit ist ein Garant für Shitstorms“, sagt Scharun. „Da ist die Hölle los.“ Aber auch mit Beiträgen zum Klimawandel löst er regelmäßig Fluten an Reaktionen aus. „Da kann ich davon ausgehen, dass sich innerhalb weniger Stunden die gesamte Meute versammelt.
Anders als erwartet konzentriert sich die Arbeit nicht nur auf Bereiche, in denen zu aktuell gesellschaftlich relevanten und kontroversen Themen wie Klimawandel, Forschung mit Tierversuchen, Gender- und Diversityforschung gearbeitet wird. „Tatsächlich kommen die Anrufe aber aus dem gesamten wissenschaftlichen Fächerspektrum“, teilte das Team mit und nannte als Beispiele auch Theologie, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften.
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