848 antisemitische Vorfälle sind in Berlin im vergangenen Jahr von einer Informations- und Beratungsstelle registriert worden.
Der Großteil davon waren Beschimpfungen und Drohungen im Internet, die sich gegen jüdische und israelische Institutionen richteten, wie die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin am Mittwoch in ihrem Jahresbericht mitteilte. Es gab 22 Angriffe, darunter einen sehr gewalttätigen, bei dem zwei Menschen verletzt wurden. Die Angreifer warfen den Opfern demnach vor, sie hätten „Free Israel“ gerufen, und schlugen sie.
Dazu kamen 31 Sachbeschädigungen, 24 Drohungen und zahlreiche Fälle antisemitischer Äußerungen bei Palästina-Demonstrationen. Knapp ein Drittel der Fälle bezog sich auf Israels Politik im Nahen Osten. Insgesamt blieb die Zahl der Vorfälle 20 Prozent unter dem Niveau vom Vorjahr . Antisemitische Angriffe und Beleidigungen außerhalb des Internets ereigneten sich laut RIAS auf Straßen, in Bussen und Bahnen oder an Gedenkorten. Mehreren Menschen sei die Kippa vom Kopf gerissen worden, sie seien geschlagen, bespuckt, angerempelt und bedroht worden, zum Teil weil sie an Kleidungsstücken als Juden erkennbar waren oder auf Hebräisch telefonierten.
In Berlin sammeln verschiedene staatliche Institutionen und private Initiativen Statistiken zu Antisemitismus, darunter auch die Polizei und die Staatsanwaltschaft. RIAS wurde 2015 gegründet und wird vom Senat mitfinanziert. Die Zahlen werden auf Grundlage von Meldungen über das Internet, Beobachtungen und einer Zusammenarbeit mit Opferberatungsstellen gesammelt.
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