Seit dem Völkermord in Ruanda 1994 hat es nicht mehr so viele Tote durch kriegerische Auseinandersetzungen wie im vergangenen Jahr gegeben. Das geht aus dem Global Peace Index der Denkfabrik Institute for Economics and Peace (IEP) hervor.
. Dort verloren im vergangenen Jahr laut IEP-Angaben mindestens 82 000 Menschen ihr Leben. Die IEP-Experten schätzen zudem, dass 65 Prozent der ukrainischen Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren entweder geflohen sind oder im Krieg getötet wurden.
Dass der Tigray-Konflikt im Vergleich zum Krieg in der Ukraine kaum wahrgenommen wurde, liegt laut IEP-Gründer Steve Killelea unter anderem daran, dass er aus europäischer Sicht geografisch weiter entfernt ist. Zudem habe die äthiopische Regierung die Berichterstattung durch Medien unterdrückt und den Zugang zum Internet stark eingeschränkt.
Im Global Peace Index bewerten die Experten des IEP das Maß an Frieden in 163 Ländern der Welt. Zu den berücksichtigten Faktoren gehören neben der Zahl der Toten durch interne und internationale Konflikte beispielsweise auch die Mordrate, der Grad der Militarisierung, Waffenexporte, Terrorismus, politische Instabilität und die Zahl der Gefängnisinsassen.
Die drei friedlichsten Länder der Welt sind dem Index zufolge Island, Dänemark und Irland. Die Schlusslichter bilden in aufsteigender Reihenfolge Afghanistan, der Jemen und Syrien. Deutschland belegt Rang 15. Insgesamt wurde die Welt 2022 zum neunten Mal in Folge weniger friedlich, wie aus dem Index hervorgeht.Neben der Zahl der Toten und dem Grad des Friedens schätzen die Experten auch die wirtschaftlichen Kosten von bewaffneten Konflikten.
Bei den ökonomischen Folgen bewertet das Institut auch mögliche zukünftige Szenarien: Eine wirtschaftliche Blockade Taiwans durch China hätte demnach doppelt so schwere Auswirkungen auf die Weltwirtschaft wie die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008. Unter anderem Deutschland wäre als wichtiger Handelspartner beider Länder davon stark betroffen, so die Einschätzung.
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