Dieser Text erläutert die Zuzahlungsregelungen für gesetzlich Versicherte in Deutschland und wie man eine Befreiung von Zuzahlungen beantragen kann. Es werden die Grenzen für Zuzahlungen, die Voraussetzungen für eine Befreiung und der Prozess des Antrags beantwortet.
Wer als gesetzlich Versicherter gelegentlich mit einem Rezept ein Medikament in der Apotheke abholt, kennt das: Einen Teil der Kosten muss man selbst tragen. Die Zuzahlung bei Arzneimitteln beträgt zehn Prozent, mindestens aber fünf und maximal zehn Euro. Ähnliche Regelungen gelten für Hilfsmittel wie Prothesen oder Hörgeräte, bei Krankenhausaufenthalten fallen zehn Euro Zuzahlung je Kalendertag an.
Und das sind nur ein paar Beispiele, wofür gesetzlich Versicherte nach Angaben der Verbraucherzentrale zuzahlen. Für manche läppert sich das im Laufe eines Jahres ordentlich. \Um nicht übermäßig finanziell strapaziert zu werden, gibt es daher eine Höchst- bzw. Belastungsgrenze. Für Zuzahlungen über diese Grenze hinaus kann die Krankenkasse eine Befreiung ausstellen. Die Grenze beträgt 2 Prozent des Jahresbruttoeinkommens, für chronisch kranke Versicherte 1 Prozent. Die Apotheken bieten einen Zuzahlungsrechner, mit dem man schnell herausfinden kann, wo die eigene Belastungsgrenze liegt. Um das Jahresbruttoeinkommen korrekt einzugeben, sind ein paar Dinge wichtig. Zum einen muss das Einkommen des gesamten Haushaltes berücksichtigt werden, also etwa auch das vom Ehepartner. Partner in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft zählen hingegen nicht. Zum anderen gilt nicht alles als Teil des Bruttojahreseinkommens. Ausgenommen sind unter anderem Kindergeld und Wohngeld. Was im Detail eingerechnet werden muss und was nicht, listet die Verbraucherzentrale auf. \So geht der Antrag auf Befreiung Nun kenne ich also meine individuelle Belastungsgrenze. Gehen die Zuzahlungen über diesen Betrag hinaus, informiert einen die Krankenkasse aber nicht automatisch. Es empfiehlt sich daher, die Zuzahlungen im Blick zu behalten - und aktiv zu werden. Überschreitet man die Belastungsgrenze, kann man bei der Krankenkasse einen Antrag auf Befreiung stellen. Formulare gibt es online oder auf telefonische Anfrage. Beilegen müssen Antragsteller Quittungen der Zuzahlungen und Einkommensnachweise, chronisch Kranke zusätzlich eine ärztliche Bescheinigung, so die Verbraucherzentrale. Wird der Antrag bewilligt, erhält der oder die Versicherte einen Befreiungsbescheid und muss für das Kalenderjahr keine weiteren Zuzahlungen mehr leisten. Schon jetzt aktiv werden Allen Versicherten, die bereits zu Beginn des Jahres wissen, dass sie die Belastungsgrenze überschreiten werden, rät der Deutsche Apothekerverband (DAV), schon jetzt eine Befreiung zu beantragen. In dem Fall überweist man der Krankenkasse eine Vorauszahlung in Höhe der Belastungsgrenze und muss dann im gesamten Jahr keine Zuzahlungen leisten
Zuzahlung Gesetzliche Krankenversicherung Befreiung Belastungsgrenze Antrag Apotheken Gesundheitswesen
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Zuzahlungsbefreiung für 2025 beantragenBerlin (ots) - Millionen Menschen in Deutschland haben einen Anspruch darauf, sich für das Jahr 2025 von Zuzahlungen zu Arzneimitteln und anderen Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung befreien
Weiterlesen »
AOK Bayern erhöht Beitragssatz – Millionen Versicherte betroffenDie AOK Bayern hat ihren Beitragssatz zum Jahreswechsel deutlich angehoben. Versicherte müssen ab Januar 17,29 Prozent vom Bruttolohn abführen, 1,11 Prozentpunkte mehr als bisher.
Weiterlesen »
Steigende Beiträge bei den Krankenkassen: Wie viel Versicherte jetzt mehr zahlenGesetzlich Versicherte müssen auch im kommenden Jahr tiefer in den Geldbeutel greifen. Ein Vergleich zeigt: Die meisten Kassen verlangen mehr als erwartet.
Weiterlesen »
Berliner AOK-Versicherte müssen kommendes Jahr mehr Beitrag zahlen2025 müssen bei der AOK gesetzlich Versicherte einen erneut erhöhten Beitrag zahlen. Die Versicherung begründet das unter anderem mit steigenden Ausgaben.
Weiterlesen »
Versicherte Schäden durch Unwetter in Deutschland leicht gesunkenNach ersten Einschätzungen der Versicherer sind die Schäden durch Unwetter in Deutschland im Jahr 2024 leicht zurückgegangen. Trotz des Rückgangs bleiben die Schäden insgesamt hoch, insbesondere im Süden und Südwesten des Landes, wo Überschwemmungen in den Frühlingsmonaten zu erheblichen Schäden führten.
Weiterlesen »
Elektronische Patientenakte (ePA) startet mit Rollout für ausgewählte VersicherteAb heute starten viele gesetzliche Krankenkassen mit dem Rollout der elektronischen Patientenakte (ePA) für ihre Versicherten. Zunächst erhalten nur 25 Millionen Versicherte, deren Krankenkassen Kunden von Bitmarck und RISE sind, eine ePA in der Version 3.0. Die ePA soll Mitte Februar für alle gesetzlich Versicherten verfügbar sein, die nicht widersprochen haben. Eine Pilotphase findet in Hamburg, Franken und Praxen in Westfalen-Lippe statt.
Weiterlesen »