Der Faschingsumzug in Aschaffenburg wird aus Respekt für die Opfer und die traumatisierten Einsatzkräfte abgesagt. Die Stadt und die Fastnachtsvereine wollen den Betroffenen Raum und Zeit für die Verarbeitung des tragischen Anschlags geben.
Feiernde Menschen, Kostüme und Heiterkeit – all das gehört zum Fasching dazu. Aber daran ist für viele in und um Aschaffenburg gerade nicht zu denken. Zu tief sitzen hier noch der Schock und die Trauer nach dem Messerangriff im Park Schöntal. Vor fast zwei Wochen wurden dort ein Kleinkind und ein Mann erstochen, drei weitere Personen teils schwer verletzt. Die Stadt Aschaffenburg und die Fastnacht svereine haben nun mit Blick auf die 'Ascheberscher Fastnacht ' entschieden: Der Umzug, der am 2.
März hätte stattfinden sollen, wird abgesagt. Fastnachtszug nahe dem Tatort 'nicht vorstellbar' So wollen die Fastnachtsvereine Rücksicht nehmen auf diejenigen, die direkt von der Tat betroffen sind. 'Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht', sagt Oberbürgermeister Jürgen Herzing (SPD), mit dem sich die Vereine abgestimmt haben. 'Trauma des tödlichen Messerangriffs sitzt teils noch tief Ein weiterer Grund für die Absage: Viele Sicherheits- und Hilfskräfte, die im Zusammenhang mit der Messerattacke im Einsatz waren, seien zum Teil noch traumatisiert. Doch Sicherheitspersonal sei für eine Großveranstaltung wie den Faschingsumzug unverzichtbar. Auch Marie Christine Kunkel, Sprecherin der Aschaffenburger Fastnachtsvereine, bekräftigt: 'Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, denn hier gibt es kein richtig oder falsch. Jeder muss ein solch einschneidendes Erlebnis auf seine Art verarbeiten. Dazu braucht es in Aschaffenburg aktuell Raum und Zeit.'Gleichzeitig sei die Fastnacht ein tief verwurzeltes Kulturgut – stehe für Lebensfreude, Kreativität und traditionelle Werte wie Freundschaft, Respekt und Zusammenhalt. Weil sich die Mitwirkenden von Tanz- und Gesangsgruppen bis hin zu Büttenrednern oft monatelang im Voraus gemeinsam auf die Fastnacht vorbereiteten, würden Sitzungen, Kindermaskenbälle und Seniorennachmittage wie geplant stattfinden. Auch auf diese Menschen wolle die Interessengemeinschaft, die sich aus sechs Fastnachtsvereinen und der Stadt zusammensetzt, Rücksicht nehmen
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