Kein anderes Mahnmal trägt das Thema sexuelle Gewalt in Kriegen so stark in die Öffentlichkeit wie die Statue in Mitte. Das darf nur der Anfang sein.
Debatte um „Trostfrauen“-Mahnmal: Die Friedensstatue nervt Kein anderes Mahnmal trägt das Thema sexuelle Gewalt in Kriegen so stark in die Öffentlichkeit wie die Statue in Mitte. Das darf nur der Anfang sein.
Zum Erfolg der ungewöhnlichen wie unbequemen Statue hat neben der Beharrlichkeit der Initiator*innen auch die Dummdreistigkeit der japanischen Regierung und ihrer Botschaft beigetragen, souveräne hiesige Entscheidungsträger unter Druck zu setzen und Berlins Zivilgesellschaft zu ignorieren. Damit reihte er sich ein in jene, die das Thema sexuelle Gewalt in Konflikten zwar inzwischen öffentlich als Problem einräumen – wie auch CDU-Senatschef Kai Wegner –, es aber nur in Sonntagsreden ansprechen und ansonsten neutral und unverfänglich behandelt sehen wollen. Täter, Mitläufer und Strukturen bleiben dabei ungenannt, Opfer bekommen allenfalls Mitleid, aber keine Mitsprache.
Aufforderung zu weitergehenden Diskussionen Berlins Friedensstatue hat dagegen gezeigt, dass die Sichtbarmachung der Verbrechen sexueller Gewalt unbedingt in den öffentlichen Raum gehört. Die Statue nervt – und genau das soll sie auch. Zugleich kann dies nur ein allererster Schritt sein. Das Thema gehört in zivilgesellschaftliche Debatten, in die politische Bildung, in Schulbücher und Medien, erst recht im multikulturellen Berlin.
Erinnerungspolitik Berlin-Mitte Japan Korea Zwangsprostitution Berlin Taz Tageszeitung
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