Die Europäische Union steht 2025 vor großen Herausforderungen. Spannungen mit internationalen Partnern, insbesondere mit den USA unter Donald Trump, drohen, die Handelsbeziehungen zu beeinträchtigen und die EU zu spalten. Gleichzeitig wächst der politische Widerstand gegen die EU in den Mitgliedsstaaten, was die Entscheidungsfindung im Rat erschwert.
Die Europäische Union steht doppelt unter Druck: Extern werden Partner zu Kontrahenten, intern verliert die EU an politischer Unterstützung. Brüssel reagiert darauf mit einer neuen Gangart - und mit einer neuen Entschlossenheit.Der frühere BaFin-Chef Jochen Sanio hat einmal gesagt: „Das zu Ende gehende Jahr war doch gar nicht so schlecht, zumindest verglichen mit dem nächsten“. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hätte gute Gründe, sich diesem Ausblick anzuschließen.
Denn 2025 dürfte ihr Job eher noch anstrengender werden. Da sind zum einen die absehbaren Konfrontationen mit Partnern in der Welt, die immer mehr zu Konkurrenten und im ungünstigsten Fall zu Gegnern werden – allen voran Donald Trump. Wenn er nach seinem Amtsantritt am 20. Januar seine Drohungen wahr macht und Importzölle gegenüber Europa und den Rest der Welt sowie drastische Einfuhrzölle gegenüber China einführt, stehen der EU nicht nur handelspolitische Probleme ins Haus. Vielmehr dürften dann auch die Spannungen innerhalb der Union eskalieren. Denn es ist absehbar, dass China den EU-Markt mit Waren flutet, die aufgrund der hohen Zölle in den USA nicht mehr verkaufbar sind. Und dann dürften sich Deutsche und Franzosen endgültig in der Frage des Umgangs mit der Volksrepublik kräftig in die Wolle bekommen. Apropos interne Spannungen: In den nationalen Hauptstädten haben die EU-Gegner im Jahr 2024 mächtig an politischem Einfluss gewonnen – und zwar nicht etwa nur in Osteuropa, sondern auch in EU-Gründerländern wie den Niederlanden, Italien oder Frankreich. Hinzu kommt, dass der notorische Querschläger Viktor Orban nun eventuell in Rumänien mit Calin Georgescu einen Verbündeten für seine subversiven Angriffe auf Kompromisse im Rat erhält.Das könnte die Entscheidungsfähigkeit im Rat umso mehr bremsen, zumal dort die jahrelang wichtigste Triebkraft, nämlich das französisch-deutsche Tandem, wegen der Regierungskrisen in Berlin und Paris auf absehbare Zeit ausfäll
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