Die EU sollte an den CO2-Emissionsvorschriften für 2025 festhalten und Anreize für den Kauf von Elektroautos schaffen, anstatt Autoherstellern Geldstrafen zu erlassen. Neue Untersuchungen zeigen, dass die Vorschriften den Absatz von Elektroautos in der EU deutlich ankurbeln würden.
Die Europäische Union sollte an den CO2-Emissionsvorschriften für 2025 festhalten und Anreize für den Kauf von Elektroautos schaffen, anstatt Autoherstellern, die ihre Ziele verfehlen, Geldstrafen zu erlassen. Das fordern europäische Industriegruppen, die Autobauer, Batteriehersteller und Ladefirmen vertreten.
Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Emissionsvorschriften für Autos im Jahr 2025 zu einem Anstieg der Verkäufe von vollelektrischen Fahrzeugen in der EU um fast 65 Prozent führen dürften. Ohne diese Vorschriften würde der Absatz demnach nur um 33 Prozent steigen. Der europäische E-Mobilitäts-Verband verwies auf in diesem Jahr verfügbare neue Elektroauto-Modelle unter 25.000 Euro, darunter der Renault 5, der Fiat Grand Panda, der Hyundai Inster und der VW ID.2. Der Generalsekretär von E-Mobility Europe, Chris Heron, sagte, dass die EU Gelder aus Zöllen, die auf in China hergestellte E-Autos erhoben werden, oder aus Hilfsfonds, die von der Corona-Pandemie übrig geblieben sind, zur Finanzierung von Verbraucheranreizen verwenden könnte. „Wenn die Zielvorgaben erfüllt sind, wird der Verkauf von Elektroautos in diesem Jahr massiv vorangetrieben werden“, so Heron. „Wenn die europäischen Regierungen mitmachen, können wir realistischerweise ein Jahr erleben, in dem keine Geldstrafen verhängt werden müssen.“ Branchenexperten zufolge müssen Autohersteller in diesem Jahr einen Elektroauto-Anteil an ihrem Absatz von mindestens 20 Prozent erreichen, um keine Strafen zahlen zu müssen. Im letzten Jahr kamen Vollstromer in der EU jedoch nur auf 8,1% des Absatzvolumens. Die europäische Autoindustrie schätzt, dass ihr wegen der Verfehlung der neuen EU-Ziele Strafen in Höhe von 15 Milliarden Euro drohen. Angesichts der zuletzt schwächelnden Nachfrage nach E-Autos gibt es Forderungen, die Vorgaben zu überdenken. Zu den Mitgliedern von E-Mobility Europe (früher „Avere“) gehören General Motors, die Elektroautobauer Lucid, Nio und Tesla, der Batteriehersteller CATL und die Schnellladeunternehmen Fastned sowie Ionity. Weitere Mitglieder sind unter anderem der Fahrdienstvermittler Uber sowie Tochterfirmen der Elektroautobauer Polestar, Rivian und Smart. Der CEO des niederländischen Unternehmens Fastned schätzt, dass die Schnellladeunternehmen bisher zehn Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert haben. Investoren würden zögern, Mittel bereitzustellen, wenn die EU von ihren Zielen abrücke. „Es ist unglaublich wichtig, die Ziele beizubehalten, um sicherzustellen, dass die gesamte Branche umgestellt wird, sonst kann die Infrastruktur nicht aufgebaut werden“, sagte Michiel Langezaal
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