EU will Strommarkt reformieren: Fatale Strom-Idee aus Spanien führt zu noch mehr Gas aus der Steckdose
„Wenn wir nur an den Symptomen herumdoktern, lösen wir damit nicht das eigentliche Problem“, mahnt Schlossarczyk, „nämlich die Erhöhung des Angebotes durch den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten.“ Und weiter: „Die derzeit hohen Strompreise sind ein Indikator für Knappheiten.“ Das wiederum biete einen Anreiz, in Erneuerbare Energien zu investieren, erklärt der Strommarktexperte.Das Merit-Order-System hat deshalb aus seiner Sicht durchaus seinen Zweck.
Was aus Verbrauchersicht also attraktiv scheint, hätte langfristig die Folge, dass staatliche Subventionen nötig wären, um die Baukosten der nachhaltigen Kraftwerke zu finanzieren. „Irgendjemand muss die Kosten tragen“, mahnt Schlossarczyk - am Ende könnte Verbrauchern dann zwar ein günstiger Strompreis winken, andererseits aber eine deutlich höhere Steuerlast.In Brüssel hält man sich mit einer Reaktion auf den spanischen Vorschlag indes noch bedeckt.
Auch im Europäischen Parlament will man noch abwarten, was kommt. Niklas Ninaß ist Mitglied im zuständigen Ausschuss für Energie. Zwar begrüßt er grundsätzlich die Reform des Strommarkts und die Entkopplung von Strom- und Gaspreis. Aber: „Nach dem spanischen Vorschlag würde man die Preise für Erneuerbare Energien aber langfristig festlegen“, auch wenn diese auf dem freien Markt wieder günstiger werden.
„Wenn wir über ein neues europäisches Strommarktdesign sprechen, müssen die Ziele klar sein: Wir brauchen eine günstige, sichere und nachhaltige Versorgung.“ Das sei nur mit Erneuerbaren möglich, „denn sie machen Europa unabhängig von ausländischen Energieimporten“, folgert Ninaß.
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