Die Frage, wer ab Geburt Franzose sein darf, wird in Frankreich erneut heftig diskutiert. Premierminister François Bayrou fordert einen gesellschaftlichen Dialog, während konservative Politiker das Geburtsortsprinzip infrage stellen. Der Artikel beleuchtet die Debatte um die französische Staatsbürgerschaft und die verschiedenen Standpunkte.
Die Frage, wer ab Geburt Franzose sein darf, beschäftigt derzeit erneut die französische Nationalversammlung . Premierminister François Bayrou hat die Debatte weiter angeheizt und betont die Notwendigkeit einer breiten gesellschaftlichen Diskussion darüber. \u201cWir benötigen eine breite gesellschaftliche Diskussion darüber,\u201d sagte er dem Sender RMC.
\u201cDie Frage gärt seit Langem: Was bedeutet es, Französisch zu sein? Welche Rechte und Pflichten bringt dies mit sich?\u201d Konservative und rechte Politiker zweifeln das Geburtsortsprinzip inzwischen an. Innenminister Bruno Retailleau pflichtete dem Premierminister bei und betonte die Notwendigkeit einer Anpassung an die Kultur. \u201cUm französisch zu sein, muss man die Lebensart und die republikanischen Grundsätze respektieren,\u201d erklärte er bei einem Ortstermin im Großraum. Er griff auch den von Bayrou zuvor benutzten Ausdruck eines \u201Gefühls der Überflutung\u201d durch Einwanderer auf, mit dem Bayrou heftige Kritik ausgelöst hatte. Der Vizechef der konservativen Republikaner, François-Xavier Bellamy, sagte unterdessen: \u201cIn der Einwanderungslage, in der wir uns heute befinden, ist das Geburtsortsprinzip nicht mehr haltbar.\u201d In dieser Woche hatte die Nationalversammlung einen Gesetzesvorschlag der konservativen Republikaner verabschiedet, der die Hürden für den Anspruch auf die französische Nationalität für die Insel Mayotte erhöht. Auf der französischen Insel im Indischen Ozean ist das Geburtsortsprinzip bereits seit 2018 stärker eingeschränkt als im Rest Frankreichs. Nach dem neuen Gesetz müssen beide Eltern seit drei Jahren rechtmäßig in Frankreich leben, damit ein auf Mayotte geborenes Kind die französische Staatsangehörigkeit erhalten kann. Bislang musste lediglich ein Elternteil seit drei Monaten legal in Frankreich sein. Justizminister Gérald Darmanin hatte während der Debatte dafür plädiert, das Geburtsortsprinzip für Mayotte ganz abzuschaffen. Die Fraktionsvorsitzende der rechtspopulistischen Partei Rassemblement National (RN), Marine Le Pen, ging noch einen Schritt weiter und forderte die Abschaffung des Geburtsortsprinzips für das ganze Land.
Frankreich Staatsbürgerschaft Geburtsortsprinzip Einwanderung Debatte Nationalversammlung Republikaner Rassemblement National
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Die Zukunft der Rente und weitere NachrichtenDer Artikel behandelt verschiedene Themen wie die Zukunft der Rente in Deutschland, die steigenden Polizeikosten für Fußballvereine, die politische Unterstützung für Donald Trump durch die Village People, die Hoffnung auf ein Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hamas, die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine, die Sicherheitsbedenken in der Ostsee, die Ermittlungen gegen die AfD Karlsruhe wegen Volksverhetzung, die mögliche Übernahme von TikTok durch Elon Musk, die Entdeckung einer neuen Riesenasselart, die Teilnahme an der Bundestagswahl und die neue Einschätzung zum Fall Trump durch den Sonderermittler.
Weiterlesen »
Die Wähler sind die Letzten, die über die Zukunft der Politik entscheidenDer Autor kritisiert die Politik der AfD und deren Unterstützung für rechtswidrige Vorschläge. Er argumentiert, dass die Zusammenarbeit mit der AfD die Demokratie in Gefahr bringt und die gemeinsame Zukunft der Europäischen Union gefährdet. Der Autor plädiert für einen entschlossenen Eingriff in die Asyl- und Einwanderungspolitik, um die Sicherheit der Menschen in Deutschland zu gewährleisten.
Weiterlesen »
Wehrpflicht in Deutschland: Wieder einberufen?Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wird die Wieder Einführung der Wehrpflicht in Deutschland diskutiert. Die deutschen Parteien haben unterschiedliche Positionen zu diesem Thema. Die Grünen setzen auf einen attraktiven Freiwilligendienst, die SPD plant einen flexiblen Wehrdienst, die Union bekräftigt die Wehrpflicht, die FDP plädiert für eine professionelle Freiwilligenarmee, die Linkspartei lehnt die Militarisierung der Gesellschaft ab, die AfD sieht den Wehrdienst als Regelfall und das BSW betont die freie Entwicklung Jugendlicher in der Berufsausrichtung.
Weiterlesen »
München und Regierung von Oberbayern streiten sich über Millionenbeträge für GeflüchteteDie Stadt München und die Regierung von Oberbayern sind in einem Streit über Millionenbeträge, die die Stadt für die Unterbringung von Geflüchteten ausgegeben hat. Die ROB erstattet die Gelder zwar rückwirkend, doch auf viele Ausgaben bleiben die Münchner im Stich. Der größte Streitpunkt sind die Baukosten für Unterkünfte, für die die ROB pauschale Vorauszahlungen leistet, die oft von der tatsächlichen Nutzung abweichen.
Weiterlesen »
Die Tränen hinter den Toren: Die Belastung der Spieler im FußballDer Artikel beleuchtet die zunehmende Zahl von Kreuzbandverletzungen im Profifußball und die damit verbundenen Folgen für die Spieler, die Vereine und die gesamte Sportwelt. Es werden die Gründe für die Verletzungsgefahr, die Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit der Spieler sowie die wirtschaftlichen Folgen für die Vereine diskutiert.
Weiterlesen »
Bezahlkarte für Geflüchtete: Warum die Mindener Verwaltung darin Nachteile siehtIm Sozialausschuss der Stadt Minden wurde lebhaft über die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete debattiert.
Weiterlesen »